Offenbarung #13: Offenbarung Kapitel 7 – Die Heiligen der Großen Trübsal

Offenbarung #13: Offenbarung Kapitel 7 – Die Heiligen der Großen Trübsal

Offenbarung #13: Offenbarung Kapitel 7 – Die Heiligen der Großen Trübsal

Einführung

Kapitel 7 der Offenbarung unterscheidet sich von den vorangegangenen Kapiteln. Es ist das erste in einer Reihe von sogenannten „Einschüben“ im Ablauf des Buches, die keine Fortschritte in der Chronologie der Ereignisse machen, sondern wichtige Informationen über Personen oder Ereignisse liefern. Diese Kapitel sind wie Pausen in der Erzählung und bieten wertvolle Einblicke.

Die «Einschübe» der Offenbarung umfassen:

  • Kapitel 7: 144.000 versiegelte Juden und eine große Schar Geretteter
  • Kapitel 10: Ein mächtiger Engel mit einem kleinen Buch
  • Kapitel 11: Die zwei Zeugen
  • Kapitel 12: Israel und der Drache
  • Kapitel 13: Die beiden Bestien
  • Kapitel 14: Das Lamm mit den 144.000 auf dem Berg Zion, drei Engel verkünden Gottes Gericht
  • Kapitel 17-18: Der Untergang Babylons

Kapitel 7 bildet eine Pause zwischen dem sechsten Siegel (Kap. 6) und dem siebten Siegel (Kap. 8). Das letzte Vers des sechsten Kapitels endet mit der Frage: „Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?“ (Offenbarung 6:17). Die Antwort darauf findet sich in Kapitel 7. Selbst inmitten des göttlichen Zorns erinnert sich Gott an sein Erbarmen.

Der Prophet Habakuk bat Gott einst: „HERR, ich habe die Kunde vernommen von deinem Walten; ich fürchte dein Werk. Lass es geschehen in unserer Zeit, aber im Zorn gedenke des Erbarmens!“ (Habakuk 3:2). Dies erinnert daran, dass Gott in Zeiten des Gerichts stets sein Volk bewahrt, wie es auch bei Noah vor der Sintflut und Lot vor der Zerstörung Sodoms der Fall war.

Das Wirken der vier Engel und eines fünften Engels (Verse 1-3)

Johannes sieht in einer Vision vier Engel, die an den „vier Ecken der Erde“ stehen und die Winde zurückhalten, damit sie weder auf die Erde noch auf das Meer blasen. Diese Engel verhindern das aufkommende Unheil vorübergehend, bis ein fünfter Engel die Diener Gottes versiegelt hat.

Der fünfte Engel, der aus dem Osten kommt, trägt das Siegel des lebendigen Gottes und ruft den anderen Engeln zu, dass sie das Unheil zurückhalten sollen, bis die Diener Gottes versiegelt sind. Diese Versiegelung dient dem Schutz vor den kommenden Gerichten. Ein Siegel symbolisiert Zugehörigkeit und Schutz – in der Kirche wird der Gläubige durch den Heiligen Geist für den Tag der Erlösung versiegelt (Epheser 4:30).

Die 144.000 Versiegelten aus den Stämmen Israels (Verse 4-8)

Johannes hört die Zahl der Versiegelten: 144.000 aus allen Stämmen Israels. Dies bedeutet, dass es sich um das jüdische Volk handelt, nicht um die Christenheit. Jede der zwölf Stämme Israels ist mit 12.000 Menschen vertreten. Diese Versiegelten stehen unter einem besonderen Schutz Gottes während der Großen Trübsal.

Die Aufzählung der Stämme ist einzigartig, da Ephraim und Dan fehlen. Stattdessen werden Joseph und Levi genannt. Dies könnte mit der frühen Abkehr der Daniten in den Götzendienst zusammenhängen. Trotzdem zeigt Ezechiel 48, dass beide Stämme im messianischen Königreich wiederhergestellt werden.

Eine unzählbare Menge aus allen Nationen (Verse 9-12)

Nach der Versiegelung der 144.000 sieht Johannes eine riesige Menschenmenge vor dem Thron Gottes, die aus allen Nationen, Völkern und Sprachen stammt. Diese Menge trägt weiße Kleider und hält Palmzweige in den Händen, ein Symbol des Sieges und der Freude. Sie rufen laut: „Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!“ (Offenbarung 7:10).

Diese Gruppe von Geretteten repräsentiert die Gläubigen, die durch die Große Trübsal hindurchgekommen sind und nun im Himmel stehen. Die Palmzweige und die weißen Kleider symbolisieren ihren Sieg und die Gerechtigkeit, die ihnen durch Christus zuteil wurde.

Die Identität der großen Menge (Verse 13-17)

Einer der Ältesten erklärt Johannes, dass diese Menge diejenigen sind, die aus der „großen Trübsal“ kommen. Sie haben ihre Gewänder im Blut des Lammes gewaschen, was darauf hinweist, dass sie durch das Opfer Jesu gereinigt und erlöst worden sind. Die Verheißung, dass „Gott jede Träne von ihren Augen abwischen wird“ (Offenbarung 7:17), stellt ein Bild vollkommener Trost und endgültiger Erlösung dar.

Diese Märtyrer aus der Trübsal haben das Blut Jesu als das reinigende Element ihres Heils erfahren, was im Neuen Testament durchgehend betont wird (Hebräer 9:22). Sie sind nun vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Ihre Leiden sind vorüber, und der Herr sorgt für sie, indem er sie zu den „Quellen des Lebenswassers“ führt.

Eine große Menschenmenge in weißen Gewändern steht vor einem strahlenden Thron im Himmel. Sie halten Palmzweige in den Händen, die den Sieg und die Freude symbolisieren. Um sie herum sind Engel und himmlische Wesen, die Gott und das Lamm anbeten. Das Bild stellt die Vision aus Offenbarung 7 dar, in der die Geretteten aus allen Nationen Gottes Thron preisen und von seiner Gnade überwältigt sind.

Schlussfolgerung

Kapitel 7 der Offenbarung zeigt deutlich, dass Gott auch in Zeiten des Gerichts gnädig und barmherzig handelt. Er bewahrt seine Diener, versiegelt sie und bringt sie sicher durch die Große Trübsal. Diese Versiegelung dient als Zeichen seines Schutzes und seiner Gnade. Gleichzeitig zeigt die unzählbare Schar vor dem Thron, dass Gottes Heilsplan alle Völker und Nationen umfasst. Seine Gnade reicht bis zu den äußersten Enden der Erde.

Dieses Kapitel endet mit der tröstlichen Verheißung, dass der „Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie weiden und zu den Quellen des lebendigen Wassers leiten, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offenbarung 7:17). Dies ist die ultimative Zusicherung, dass Gott seine Erlösten niemals vergessen wird, sondern sie in eine ewige Freude und Gemeinschaft mit ihm führt.

Verwandte Links:

Michel Bohrer ,Biblestudiem : Die OffenbarungPredigten : Die Offenbarung ; LutherBibel : Offenbarung

Offenbarung Bibelstudium #7: DAS ÖFFNEN DER SIEGEL

DAS ÖFFNEN DER SIEGEL

Das Volk Gottes wird bestehen: „Denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird für sie sorgen und sie zu den Quellen des Wassers des Lebens führen, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ (Offenbarung 7:17)

Intermezzo: Das Volk Gottes (Offenbarung 7)

Zwischen dem sechsten und dem siebten Siegel fügt Johannes ein Intermezzo ein, eine Pause in der Erzählung, bevor er mit dem Öffnen des siebten Siegels fortfährt. Dieses Intermezzo ist jedoch keine unwichtige Unterbrechung; Johannes greift hier ein wiederkehrendes Thema der apokalyptischen Literatur auf: die Identität und Natur des Volkes Gottes. Solche Intermezzi oder Zwischenspiele beantworten Fragen, die sich Christen des ersten Jahrhunderts möglicherweise stellten: Werden wir fähig sein, durchzuhalten? Ist Gott wirklich am Werk und hat die Kontrolle über die Lage? Was wird uns in der Zukunft erwarten? An ein verfolgtes Volk ohne politischen oder rechtlichen Schutz richtet Gott die Antwort, dass Er die Zukunft der Seinen kennt und ihre endgültige Bewahrung sichert.

Dieses Kapitel wird unter Evangelikalen häufig diskutiert. Eine der Hauptfragen, wenn nicht die Hauptfrage, ist, ob Johannes hier zwei unterschiedliche Gruppen beschreibt (die 144.000 und die große Schar) oder ob es sich um ein und dasselbe Volk Gottes handelt, nur in zwei unterschiedlichen Aspekten dargestellt. Der Hauptkontrast liegt dabei nicht zwischen den 144.000 und der großen Schar, sondern zwischen den „Bewohnern der Erde“ (Offenbarung 6:10 und an vielen Stellen in der Offenbarung erwähnt) und dem Volk Gottes, das in Kapitel 7 beschrieben wird.

Der erste Teil dieser Vision: Vier Engel, vier Winde, ein zurückgehaltener Zorn und die versiegelten 144.000 „Söhne Israels“ (Verse 1-8)

Johannes beschreibt eine neue Vision (Offenbarung 7:1-8): vier Engel an den vier Ecken der Erde, die entsandt wurden, um der Erde, dem Meer und den Bäumen Schaden zuzufügen. Sie halten jedoch die vier Winde zurück (Vers 1), bis die Diener Gottes mit dem Siegel Gottes auf ihrer Stirn versiegelt sind (Vers 3). Dann wird die Anzahl dieser Diener genannt: 144.000. Beachten Sie, dass Johannes nicht beschreibt, was er sieht, sondern was er hört (Vers 4).

Nahezu alle Exegeten sind sich einig, dass diese Zahl symbolisch zu verstehen ist. 144.000 ist 12 mal 12 mal 1.000. Die Zahl 12 spielt eine bedeutende Rolle, sei es durch die 12 Stämme Israels im Alten Testament oder die 12 Apostel im Neuen Testament, während 1.000 Vollständigkeit repräsentiert. Es wird angenommen, dass die 144.000 die Gesamtheit des Volkes Gottes symbolisieren.

Die Frage nach den 144.000: Wer sind sie?

Obwohl es sich um eine präzise Auflistung der 12 Stämme Israels handelt, gibt es Argumente dagegen, dies wortwörtlich als Juden zu verstehen. Beispielsweise erwähnt Offenbarung 14, dass die 144.000 «aus der Erde erkauft» wurden und als «Erstlinge für Gott und das Lamm» stehen. Sie tragen das Siegel Gottes, was im Gegensatz zur „Marke des Tieres“ steht, das ebenfalls ein Zeichen der Zugehörigkeit ist. Die Auflistung der Stämme weicht von bekannten Listen im Alten und Neuen Testament ab und enthält auffällige Unterschiede.

Es gibt auch eine theologische Betrachtung, die besagt, dass die Trennung zwischen Juden und Nichtjuden in Christus aufgehoben wurde (siehe Römer 2:25-28, 1. Petrus 2:9-10, Galater 3:28). In diesem Zusammenhang ist das Hauptanliegen hier, dass das Volk Gottes insgesamt durch Gottes Siegel geschützt ist, nicht ihre ethnische Herkunft.

Eine symbolische Darstellung einer großen, vielfältigen Menschenmenge aus allen Ethnien in weißen Gewändern, die vor einem majestätischen Thron mit einem Lamm in der Mitte stehen. Um sie herum verehren Engel, Älteste und vier mystische Kreaturen. Die Szene spielt sich in einem himmlischen Bereich ab, durchflutet von hellem, strahlendem Licht, mit Palmzweigen in den Händen der Menge. Der Thron ist von einer Aura des Friedens und der Reinheit umgeben und repräsentiert die Offenbarung 7, wo das Volk Gottes sich um den Thron versammelt hat, um ewige Anbetung darzubringen. Im Hintergrund spiegeln weite, endlose Wasserflächen das Licht und symbolisieren die Wasser des Lebens.

Der zweite Teil der Vision: Die große Schar vor dem Thron (Verse 9-17)

Im zweiten Teil seiner Vision beschreibt Johannes, was er sieht: eine große Schar, die niemand zählen kann. Diese Gruppe repräsentiert Menschen aus allen Nationen und Sprachen. Sie stehen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern (Symbol für Reinheit) und tragen Palmzweige (Symbol für Freude). Sie preisen Gott und erkennen ihre Identität als vollständig von Gottes rettendem Werk abhängig an.

Auch hier scheint es keine Trennung zwischen den 144.000 und der großen Schar zu geben, da beide Gruppen in einem symbolischen Kontext betrachtet werden. Die gleiche Art der Darstellung findet sich auch in Offenbarung 5, wo das Lamm aus dem Stamm Juda als geschlachteter Sieger erscheint.

Die große Trübsal und ihre Bedeutung

Die «große Trübsal», aus der diese Menge kommt, wird oft als die gesamte Zeitspanne zwischen dem ersten und zweiten Kommen Jesu verstanden. Im Neuen Testament wird «Trübsal» in vielen Kontexten verwendet, die über eine siebenjährige Periode hinausgehen und allgemeine Schwierigkeiten und Prüfungen bezeichnen. Die große Trübsal kann somit die gesamten Schwierigkeiten umfassen, die Gläubige während der Zeit der Gemeinde erfahren.

Fazit

In den Kapiteln 6 und 7 der Offenbarung beschreibt Johannes eine erste Reihe von Gottes Gerichten über die „Bewohner der Erde“ und versichert dem Volk Gottes, das versiegelt wurde, dass es zwar der Wut von Gottes Feind begegnen muss, aber nicht der Wut des Thrones oder des Lammes.

Prediger Pierre Constant ; Bibelstudium: Die Offenbarung