Ruth 4: Gott ist souverän und lenkt die Geschichte – mit oder ohne uns…
Ruth 4: Gott ist souverän und lenkt die Geschichte – mit oder ohne uns…
Die Geschichte von Ruth ist nicht einfach nur ein schönes Märchen, das mit „sie heirateten und hatten viele Kinder“ endet. Stattdessen zeigt Gott Seine Souveränität, indem Er eine ausländische Moabiterin in Seinen Heilsplan für die Menschheit integriert. Die Bibel zeigt uns, dass Gott durch die Entscheidungen der Menschen wirkt, aber auch unabhängig von ihnen.
Die Bedeutung der Geschichte von Ruth
Die Geschichte von Ruth ist nicht nur eine Erzählung über ein glückliches Ende, sondern ein tiefes Zeugnis der göttlichen Souveränität und Vorsehung. Sie beginnt mit Verlust und Armut, führt aber durch Entscheidungen und Vertrauen in Gottes Führung zu einem Weg voller Segen. Gott entfaltet Seinen Heilsplan und zeigt dabei, wie Er auch durch Menschen, die oft unbedeutend erscheinen, große Dinge vollbringt.
Ruth und Boas treffen entscheidende Entscheidungen, die nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch die Geschichte Israels prägen. Besonders Ruth, die als Witwe und Ausländerin eine verletzliche Position einnimmt, vertraut auf Gottes Führung und handelt mutig. Ihre Entscheidung, nicht untätig zu bleiben, sondern hart zu arbeiten und ihren Weg zu gehen, führt sie in das Feld eines Verwandten ihrer Schwiegermutter Naomi. Boas, der Verwandte, handelt gnädig und zeigt eine außergewöhnliche Freundlichkeit gegenüber Ruth.
Gottes Vorsehung und Souveränität
Im Buch Ruth wird Gottes Vorsehung deutlich: Gott ordnet die Umstände und antwortet auf die Bitten Seiner Kinder. Er schafft günstige Bedingungen und ermöglicht es den Menschen, Entscheidungen zu treffen, die ihren Weg segnen. Gott hätte auch ohne Menschen handeln können, doch von Anfang an hat Er die Menschen in Seinen Plan einbezogen, auch nach dem Sündenfall.
In Ruth sehen wir, dass Gott uns die Freiheit der Wahl gibt, jedoch mit den Konsequenzen unserer Entscheidungen. Sowohl Ruth als auch Boas treffen Entscheidungen, die zu einem Segen werden, der weit über ihre Lebenszeit hinausreicht. Sie bezeugen, dass Gott souverän ist und dass Er die Entscheidungen der Menschen in Seinen Plan integriert.
Die Segnungen für Ruth und Boas
In Ruth 4,13 sehen wir die erste Segnung: Boas heiratet Ruth, und sie wird seine Frau. Gott ermöglicht Ruth, schwanger zu werden, und sie bringt einen Sohn zur Welt. Dies ist besonders bemerkenswert, da Ruth aus ihrer ersten Ehe kinderlos hervorgegangen war.
Ruth 4,14-17 beschreibt die zweite Segnung, die Naomi empfängt. Die Frauen des Ortes preisen den Herrn und beten für den neugeborenen Sohn, dass sein Name in Israel gefeiert werde. Sie sagen zu Naomi, dass dieser Enkel sie in ihrem Alter trösten und unterstützen wird. Naomi nimmt das Kind und zieht es auf, und die Nachbarinnen geben dem Jungen den Namen Obed, der schließlich der Großvater von König David wird.
Die Segnungen, die Ruth und Boas erfahren – ihre Ehe und der Sohn, den sie bekommen – wirken weit über ihre Generation hinaus. Sie führen zur Abstammungslinie, die schließlich zum König David und weiter zu Jesus Christus führt.
Gottes souveräne Hand im Heilsplan Israels
Die Einbindung von Ruth, einer Moabiterin, zeigt, dass Gottes Plan nicht auf das Volk Israel beschränkt ist. Seine Verheißungen und Sein Heil gelten allen Menschen, die auf Ihn vertrauen, unabhängig von ihrer Herkunft. In Ruth sehen wir Gottes souveräne Hand, die durch Entscheidungen der Menschen arbeitet und dabei trotzdem Seine Verheißungen erfüllt.
In der Genealogie in Matthäus 1 ,1-16 wird Ruth ausdrücklich als Vorfahrin von Jesus Christus genannt. Matthäus unterteilt die Abstammungslinie von Abraham bis Christus in 14 Generationen, von Abraham bis David, von David bis zur babylonischen Gefangenschaft und von dort bis zu Christus. Diese sorgfältige Auswahl zeigt, dass Gott durch Jahrhunderte hinweg Seine Verheißungen aufrechterhält und erfüllt.
Gott erfüllt Seine Verheißungen trotz der Entscheidungen der Menschen
Die Geschichte von Ruth erinnert uns daran, dass Gott souverän ist, auch wenn Menschen schlechte Entscheidungen treffen oder durch widrige Umstände gehen. Gott bleibt treu und erfüllt Seine Verheißungen. Wie es in 1. Mose 12 ,3 und 1. Mose 22 ,18 heißt, wird die ganze Menschheit durch Abrahams Nachkommen gesegnet werden. Diese Verheißung wird durch Jesus Christus erfüllt, der durch Ruths Linie abstammt.
Durch Ruths Geschichte wird deutlich, dass unsere Entscheidungen in den Händen eines souveränen Gottes stehen, der das Beste daraus macht und Seine Verheißungen erfüllt. Ruths Treue und Boas’ Gnade sind Beispiele dafür, wie Gott die Entscheidungen der Menschen gebraucht, um Seine Geschichte zu schreiben. Ruths Treue zu Naomi und ihre Bereitschaft, in ein fremdes Land zu ziehen, führen letztlich dazu, dass sie in die königliche Linie des Messias aufgenommen wird.

Souveränität und Vorsehung Gottes in unserer Zeit
Die Geschichte von Ruth und Boas zeigt, dass Gott auch heute souverän ist und die Entscheidungen der Menschen in Seinen Heilsplan integriert. Wir sind eingeladen, wie Ruth und Boas mutige Entscheidungen zu treffen und auf Gottes Führung zu vertrauen. Auch wenn wir die Zukunft nicht sehen, können wir sicher sein, dass Gott, der souverän ist, Seinen Plan in unserem Leben verwirklicht.
Schlussfolgerung
Das Buch Ruth erinnert uns daran, dass Gott, trotz unserer Fehler und Schwächen, treu ist und Seine Verheißungen erfüllt. Er lenkt die Geschichte durch alle Generationen hindurch, und Seine Liebe und Fürsorge gelten allen Menschen, unabhängig von Herkunft und Lebensumständen. Ruth, eine Moabiterin, wird Teil von Gottes königlicher Linie, und durch sie wird schließlich der Retter der Welt, Jesus Christus, geboren. Gottes Plan bleibt bestehen, und wir können Ihm unser Leben anvertrauen.
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