Predigt Hebräer: König sein? Doch Jesus führt dich zum Allerhöchsten!
Predigt Hebräer: König sein? Doch Jesus führt dich zum Allerhöchsten!
Zusammenfassung: Jesus hat keine Entsprechung in seiner Rolle als Mittler zwischen Gott und der Menschheit. Früher wurde diese Aufgabe Priestern übertragen, die jedoch selbst unter menschlichen Schwächen litten. Jesus übersteigt alle menschlichen Unzulänglichkeiten und gewährleistet eine unvergleichliche Verbindung zu Gott – zum Thron der Gnade. Daher haben wir noch mehr Grund, an dem festzuhalten, was Er uns durch Sein Opfer erworben hat, und uns von allem Unbedeutenden abzuwenden.
Veränderung als Bewährungsprobe
Die frühen Gläubigen der christlichen Gemeinde, stark von der jüdischen Tradition geprägt, erlebten in ihren Anfängen einen Wandel. Nach der anfänglichen Euphorie kamen Verfolgung und Zweifel auf, und es zeigte sich, wer wirklich ein Nachfolger Christi war und wer dem Glauben nur oberflächlich gefolgt war. Einige erwogen, zurück zum Judentum zu gehen, da dies ein friedlicheres gesellschaftliches Leben versprach. Der Hebräerbrief jedoch verdeutlicht, dass dies eine Torheit wäre, denn die Größe Christi und das, was Er vollbracht hat, ist unübertroffen.
Christus: Höher als Engel und Priester
Der Autor des Hebräerbriefs zeigt auf, dass Christus sowohl den Engeln als auch Moses, den zentralen Figuren des damaligen Judentums, weit überlegen ist. Als Hohepriester steht Jesus über allem, was die Menschheit bisher kannte. Christus, der Sohn Gottes, hebt sich schon allein durch seine göttliche Abstammung hervor. Dennoch führt der Autor in pädagogischer Weise den Lesern die jüdischen Glaubensgrundsätze vor Augen und belegt, wie Jesus in allen Aspekten weit darübersteht.
Die Rolle der Priester und die Rolle Jesu
In der jüdischen Tradition hatten die Priester, insbesondere der Hohepriester, die Aufgabe, eine Verbindung zwischen dem Volk und Gott herzustellen. Jesus erfüllt diese Rolle jedoch in viel höherem Maße, indem er „die Himmel durchquert“ und so direkt in die Gegenwart Gottes tritt. Der Unterschied zu den menschlichen Priestern liegt nicht nur in der Qualität des Opfers, das Jesus für die Menschheit brachte – nämlich sich selbst –, sondern auch darin, dass Jesus ohne Sünde war und keinerlei Opfer für eigene Fehler erbringen musste.
Die Konsequenzen für den Glauben
All das soll jedoch nicht nur eine theologische Leistungsschau sein. Die Worte des Hebräerbriefs sollen das Vertrauen der Gläubigen stärken und stabilisieren. Sie werden aufgefordert, sich mit voller Überzeugung Christus zuzuwenden und den Glauben nicht zu verlieren, auch wenn einige überlegen, zum Judentum zurückzukehren.
Christus versteht als Hohepriester die Schwächen und Versuchungen der Menschheit und empfindet Mitgefühl für unsere Situation, da Er selbst alle Prüfungen durchlebt hat, jedoch ohne zu sündigen. Das verleiht uns die Gewissheit, dass Jesus unsere Schmerzen und Kämpfe kennt und sich um unser Wohl sorgt. Seine unüberwindbare Stärke in Versuchungen macht es für uns möglich, uns Ihm mit freudiger Zuversicht zu nähern.
Die Einladung zur Gnade
Durch die Gnade Jesu können wir in die Gegenwart Gottes treten – mit freiem, freudigem Vertrauen. Erinnern wir uns an das alte Gesetz: Das Volk Israel durfte sich dem Berg, auf dem sich Gott Mose offenbarte, nicht nähern und lebte in Angst und Schrecken. Doch durch Jesus haben wir eine beständige und zugängliche Verbindung zu Gott, die uns Gewissheit und Trost gibt.
Lesung: Hebräer 4,14-16
«Da wir nun einen großen Hohepriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns an dem Bekenntnis festhalten. Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der kein Mitleid haben könnte mit unseren Schwächen, sondern der in allem versucht worden ist wie wir, doch ohne Sünde. So lasst uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe.»
Jesus’ Berufung und Seine ewige Rolle als Hohepriester
Die Priester im Alten Bund mussten immer wieder Opfer darbringen – auch für ihre eigenen Sünden. Sie litten unter menschlichen Schwächen, was sie als Mittler weniger vollkommen machte. Jesus hingegen, frei von jeglicher Sünde, ist vollkommen qualifiziert für die Rolle des Hohepriesters und wurde auch nicht von sich aus dazu erhoben. So wie die Priester im Alten Bund von Gott berufen wurden, wurde auch Jesus von Gott selbst als Hohepriester berufen, und zwar in einer übernatürlichen Weise und gemäß einer höheren Ordnung: in der Nachfolge des geheimnisvollen Melchisedek.
Dieser Melchisedek, den man aus Abrahams Zeit kennt, war Priester und König der Gerechtigkeit und des Friedens – ein einmaliges Vorbild, das im Alten Testament bereits auf die Vollkommenheit Jesu hinweist.
Lesung: Hebräer 5,1-6
«Jeder Hohepriester wird aus den Menschen genommen und für die Menschen eingesetzt im Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen. Er kann Nachsicht haben mit den Unwissenden und Irrenden, da er selbst mit Schwachheit behaftet ist. Darum muss er, wie für das Volk, so auch für sich selbst Sündopfer darbringen. Niemand nimmt sich selbst die Ehre, sondern er wird von Gott berufen, wie Aaron. So hat auch Christus sich nicht selbst die Ehre gegeben, Hohepriester zu werden.»
Der vollkommene Retter
Durch Sein Leiden und Gehorsam hat Christus eine einzigartige Qualifikation erworben, uns durch ein vollendetes Werk zu erlösen. Während die Priester der Alten Zeit für ihre eigenen Sünden Opfer darbrachten, tat Jesus dies nicht, da Er ohne Sünde war. Sein Gebet, selbst angesichts des nahenden Todes, zeigt jedoch Sein vollständiges Vertrauen und Seine vollkommene Hingabe an Gottes Willen. Seine Auferstehung beweist, dass Er wirklich ohne Sünde war, und als Autor und Erfüller des Heils sind wir eingeladen, Ihm mit Freude und Vertrauen zu folgen.
Lesung: Hebräer 5,7-10
«Christus hat in den Tagen seines Fleisches Gebete und Flehen mit lautem Schreien und unter Tränen dem dargebracht, der ihn vom Tod erretten konnte, und ist erhört worden um seiner Frömmigkeit willen. Obwohl er Sohn war, hat er an dem, was er litt, Gehorsam gelernt, und nachdem er zur Vollendung gelangt war, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber ewigen Heils geworden.»
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