Predigt Hebräer: Kein Nutzen außerhalb von Christus

Predigt Hebräer: Kein Nutzen außerhalb von Christus

Predigt Hebräer: Kein Nutzen außerhalb von Christus

Zusammenfassung: Die Epistel an die Hebräer richtet sich an verschiedene Zielgruppen innerhalb der Leserschaft und Gemeinde. Es gibt Christen, die zu einem beständigen Glaubensleben ermutigt werden, und andere, die das Evangelium zwar gehört und erfahren haben, jedoch die Erlösung in Christus nicht ergriffen haben. Einige von ihnen sind versucht, zum Judentum zurückzukehren, was wiederum Unsicherheit und Verwirrung bei den Christen und den Suchenden in der Gemeinde hervorruft. Die Hauptbotschaft dieser Epistel ist, dass es kein besseres, gewinnbringenderes Heil als in Jesus Christus gibt. Der beste Weg liegt im vollen Vertrauen auf Christus und in der Hoffnung auf das Heil, das Er uns verspricht.

Kein Nutzen außerhalb von Christus

Die Epistel an die Hebräer spricht eine Gemeinde an, die wahrscheinlich aus jüdischen Christen und einigen noch unentschiedenen Juden besteht. Die Gläubigen, die mit dem Alten Testament und seinen Vorschriften, Ritualen und den Opfervorschriften vertraut sind, werden erneut an die Größe und Einzigartigkeit des Werkes Christi erinnert. Die Absicht des Autors ist es, die Gläubigen zu ermutigen, standhaft im Glauben an Christus zu bleiben, und gleichzeitig diejenigen, die noch nicht ganz auf Christus vertraut haben, ernsthaft zu warnen.

Eine „hybride“ Gemeinde

Wie auch das hebräische Volk, bestand die angesprochene Gemeinde offenbar aus Menschen, die dem Herrn folgten, und anderen, die dem Glauben eher distanziert gegenüberstanden. Das Volk Israel erhielt gleichermaßen Gottes Segen, jedoch nur wenige hielten wirklich treu zum Herrn. Ein warnendes Beispiel sind die zehn israelitischen Fürsten, deren Zweifel und Misstrauen gegenüber Gott großen negativen Einfluss auf das Volk hatten.

In der Gemeinschaft, die der Epistel an die Hebräer ihre Botschaft entgegennimmt, scheint sich eine ähnliche Situation abzuzeichnen. Es gibt einen Einfluss von Leuten, die Christus nicht treu sind und der Überzeugung sind, das Judentum sei der sicherere Weg – besonders in Zeiten der Verfolgung. Diese Zweifel und das Schwanken verunsichern diejenigen, die ernsthaft auf dem Weg sind, Christus wirklich anzunehmen.

Beispiele aus den Evangelien

Das Neue Testament enthält Beispiele, die zeigen, wie einige Menschen, obwohl sie Jesus nahe waren, ihre Leben dennoch nicht vollständig Christus anvertraut haben. Ein markantes Beispiel ist Judas Iskariot: Er lebte drei Jahre lang unter den Jüngern Jesu, erfuhr die Wahrheit, erlebte Ablehnung und Anfeindungen durch die religiösen Führer, und dennoch verriet er Christus letztlich. Ebenso zeigt das Gleichnis vom Sämann, wie manche das Wort Gottes hören, ohne dass es in ihnen wirklich Wurzeln schlägt. Insbesondere der „steinige Boden“ passt gut zur Situation in der Gemeinde, der der Hebräerbrief gewidmet ist. Einige, die von den Schwierigkeiten entmutigt werden, kehren dem christlichen Glauben den Rücken zu.

Unsere „hybriden“ Gemeinden heute

In gewisser Weise sind auch unsere heutigen Gemeinden „hybrid“. Sie bestehen aus Menschen, die sich Christus völlig hingegeben haben, und anderen, die sich auf dem Weg dorthin befinden. Der Hebräerbrief betont, dass eine bloße Anwesenheit oder Nähe zu gläubigen Menschen nicht automatisch die Beziehung zu Gott herstellt. Jeder muss sich selbst, durch eine bewusste Entscheidung für Christus, mit Gott verbinden, ein Schritt, der durch die Taufe sichtbar wird.

Die Gesetzesvorschriften und Opfer des Alten Testaments durch Christus überwunden

Der Autor des Hebräerbriefes möchte die Gläubigen daran erinnern, dass das alte Opfersystem und das Gesetz, wie es im Alten Testament beschrieben wird, nur ein Schatten und ein Vorgeschmack auf das Werk Christi waren. Im ersten Teil von Kapitel 10 zeigt er die Unzulänglichkeiten des alten Systems auf: Die wiederkehrenden Opfer konnten das Problem der Sünde niemals vollständig lösen. Sie boten nur temporäre Reinheit, da das Gewissen weiter zeigte, dass die Sünde nicht beseitigt war. Christus hat dieses „Schattensystem“ durch sein eigenes Opfer überwunden und vollendet.

Hebräer 10:1 : „Denn das Gesetz hat nur einen Schatten der zukünftigen Güter und nicht das Wesen der Dinge selbst; so kann es auch niemals durch dieselben Opfer, die sie alle Jahre immerdar opfern, die hinzutreten, vollkommen machen.“

Christus hat das Werk vollbracht, das die alten Opferriten nie erreichen konnten. Die Gläubigen können nun auf Christus als Fundament vertrauen und müssen sich nicht mehr auf die temporären und unvollkommenen Vorschriften des Alten Bundes stützen.

Die Perfektion durch Christus

Diese vollkommene Vollendung durch Christus bedeutet, dass Gläubige einen direkten Zugang zu Gott haben und keine weiteren Opfer mehr nötig sind. Christus selbst hat durch seinen Tod und seine Auferstehung den Weg für uns geöffnet.

Hebräer 10:19-20 : „So haben wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu die Freiheit zum Eingang in das Heiligtum, den er uns eröffnet hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang hindurch, das heißt durch sein Fleisch.“

Das einzige Opfer, das wirklich zählt, ist das von Jesus. Daher gibt es nichts Besseres und keine Alternative zur Erlösung, als auf Christus zu vertrauen und im Glauben an ihn festzuhalten.

Konsequenzen für die Gläubigen

Der Autor fordert die Gläubigen auf, durch die Schwierigkeiten hindurch standhaft zu bleiben und sich gegenseitig in der Gemeinschaft zu stärken. Der Gedanke an das Aufgeben des christlichen Glaubens zugunsten eines vermeintlich „sicheren“ Lebens im Judentum wird abgelehnt. Auch unsere heutigen Gemeinden stehen vor Herausforderungen und Zweifeln, wenn weltliche Werte und materielle Anreize stärker erscheinen als der Glaube.

Hebräer 10:23-25 : „Lasst uns festhalten am Bekenntnis der Hoffnung, ohne zu wanken, denn treu ist der, der die Verheißung gegeben hat; und lasst uns aufeinander Acht haben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken und nicht verlassen unsere Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“

Ein notwendiger Aufruf zur Entscheidung

Der Autor erinnert uns eindringlich daran, dass die Entscheidung für Christus ernst genommen werden muss. Es ist unvorstellbar, dass ein Mensch, der das Evangelium kennt, sich bewusst dagegen entscheidet. Wer Christus bewusst ablehnt, für den bleibt keine andere Hoffnung, und er stellt sich in den Bereich des göttlichen Gerichts.

Hebräer 10:26-27 : „Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Opfer mehr für die Sünden übrig, sondern ein schreckliches Warten auf das Gericht und ein Eifer des Feuers, das die Widersacher verzehren wird.“

Christliche Gemeinde versammelt um ein Kreuz, Symbol für die Einheit in Christus und die Herausforderungen des Glaubens in einer kulturell gemischten Gruppe.

Der Weg des Glaubens für die kommenden Generationen

Abschließend betont der Autor die Bedeutung, Christus als einziges Zentrum des Glaubens festzuhalten und sich nicht durch äußere oder kulturelle Einflüsse vom Glauben abbringen zu lassen. Nur die persönliche Beziehung zu Christus ist entscheidend für das Heil; es genügt nicht, in der Nähe der Gemeinschaft zu sein oder religiöse Traditionen aufrechtzuerhalten. Der Glaube muss aktiv und lebendig sein, und das ist nur durch die persönliche Hingabe an Christus möglich.

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