Predigt Hebräer: Christus überwindet die religiöse Sackgasse
Predigt Hebräer: Christus überwindet die religiöse Sackgasse
Zusammenfassung: Christus überwindet die religiöse Sackgasse
Während der Sommerferien haben mein Partner und ich uns einer Herausforderung gestellt: ein Buch der Bibel gemeinsam zu lesen. Das Besondere an dieser Zeit war, dass wir in ruhigen Momenten lange Frühstücke genossen und uns intensiv mit der Heiligen Schrift auseinandersetzten. Als ich fragte, welches Buch wir lesen sollten, antwortete mein Partner ohne zu zögern: „Das Buch Levitikus.“ Levitikus für die Ferien – und es war erstaunlich! Durch das intensive Studium wurde uns klarer, was Christus erfüllt hat und wie wir dadurch von den komplizierten Geboten des Alten Bundes befreit sind.
Vollendung in Christus
Das Buch Levitikus hilft uns, das Opfer und das vollkommene Werk von Jesus Christus besser zu verstehen, wie es uns im Neuen Testament und speziell im Brief an die Hebräer nahegebracht wird. Der Brief richtet sich an eine Gemeinde, die die Gebote der Torah, also die fünf Bücher Mose, sehr gut kannte. Der Hebräerbrief ist besonders wertvoll, weil er durch Vergleiche und Kontraste die einzigartige Überlegenheit Jesu gegenüber den Traditionen und Gesetzen des Alten Testaments hervorhebt. Er zeigt auf, dass Christus diese Gesetze erfüllt und einen neuen, besseren Bund eingeführt hat, der unser Herz und Gewissen tief berührt und befreit.
Ermutigung, Christus treu zu bleiben
Da Jesus einzigartig und vollkommen ist, ermutigt der Hebräerbrief die Gläubigen, ihm auch in Zeiten der Verfolgung treu zu bleiben und nicht zum jüdischen Gesetz zurückzukehren. Er stellt Christus in verschiedenen Rollen als unübertroffen dar: höher als die Engel, höher als Mose und höher als die Priester der levitischen Linie. Während die Priester Opfer für die Sünden des Volkes darbrachten, opferte sich Christus selbst, ohne Sünde und ein für alle Mal.
Der himmlische Hohepriester und das irdische Abbild
Im Hebräerbrief, besonders in Kapitel 8 und 9, wird die Gegenüberstellung zwischen der himmlischen und der irdischen Realität betont. In Hebräer 8,1-2 wird Christus als der Hohepriester beschrieben, der zur Rechten Gottes sitzt und im himmlischen Heiligtum dient, das nicht von Menschenhand gemacht ist. Es wird verdeutlicht, dass die alten Opfer und Rituale nur ein Schatten der himmlischen Wirklichkeit sind, die in Christus ihren wahren Ausdruck findet. Während die Priester des Alten Testaments nach dem Gesetz handeln mussten, brachte Christus ein einmaliges und endgültiges Opfer dar.
Die neue und bessere Allianz
Der Brief an die Hebräer erklärt, dass der Neue Bund, den Christus durch sein Opfer begründet hat, den Alten Bund ablöst. In Hebräer 8,10 wird angekündigt: „Ich werde meine Gesetze in ihren Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben.“ Damit betont Gott die innere Veränderung des Gläubigen, die durch den Heiligen Geist bewirkt wird. In der alten Allianz waren die Rituale und das Einhalten der Gebote zentral; die neue Allianz hingegen richtet sich an das Herz und die Beziehung zu Gott.
Christus durchbricht die religiöse Sackgasse
Der Hebräerbrief bringt uns dazu, die Bedeutung von Jesu Werk zu verstehen. Es geht nicht nur um rituelle Reinheit, sondern um eine echte Beziehung zu Gott. Der Weg zu Gott ist nun offen, weil Christus das perfekte Opfer gebracht hat. Der Hohepriester trat nur einmal im Jahr ins Allerheiligste ein, und auch dann nur unter strengen Bedingungen. Doch durch Christus können wir direkt zu Gott kommen, ohne Vermittler und Rituale.
Der Wert der Alten Gesetze nach Christus
Christus hat das Gesetz des Alten Bundes erfüllt und gleichzeitig aufgehoben, indem er eine neue Wirklichkeit geschaffen hat. In der Bibel werden diese Gesetze aber nicht vollständig abgeschafft, sondern sie bekommen durch Jesus eine neue Bedeutung. Jesus sagte, dass das ganze Gesetz in den Geboten „Liebe zu Gott“ und „Liebe zu den Mitmenschen“ zusammengefasst ist (Matthäus 22 ,36-40). Das Ziel des Gesetzes ist es also, eine aufrichtige Liebe zu Gott und zu anderen zu fördern, und nicht nur die Erfüllung von Ritualen.
Verhältnis zur Wiedergeburt und dem Jüngsten Gericht
In Hebräer 9,27-28 wird klargestellt, dass es keine Wiedergeburt oder weitere Chancen nach dem Tod gibt: „Es ist den Menschen bestimmt, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Diese Lehre gibt dem Leben im Hier und Jetzt eine ungeheure Verantwortung und Bedeutung. Der Tod Jesu und sein Opfer waren einmalig und vollständig. Er hat die Menschen, die an ihn glauben, von ihren Sünden befreit, und bei seinem zweiten Kommen wird er endgültig die Gläubigen in die Ewigkeit führen.

Der Glaube an Christus als Befreiung von religiösen Verpflichtungen
Der Hebräerbrief macht deutlich, dass Christus uns von der Notwendigkeit, religiöse Rituale und Vorschriften zu befolgen, befreit hat. Stattdessen sollen wir uns auf eine echte Beziehung mit Gott konzentrieren, geprägt von Liebe und einem neuen Bund, der im Herzen verankert ist. Christus ist die Antwort auf die Fragen und Ängste der Menschheit und überwindet die Sackgasse des bloßen Rituals. Der Mensch muss nicht mehr durch äußere Handlungen die Nähe zu Gott suchen – er kann durch den Glauben direkt in Gemeinschaft mit ihm treten.
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