Offenbarung #2 / Die sieben Gemeinden: Ephesus – Die Kirche bei der Arbeit
Offenbarung # 2 / Die sieben Gemeinden: Ephesus – Die Kirche bei der Arbeit
Zusammenfassung:
Die sieben Gemeinden der Offenbarung: Ephesus. Der allgemeine Plan des Buches wird in Offenbarung 1 ,19 beschrieben. Dieser Vers hebt drei zeitliche Dimensionen hervor: die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Jesus beauftragt Johannes, Folgendes in ein Buch zu schreiben:
- „Die Dinge, die du gesehen hast“ (Kapitel 1 – die Offenbarung des verherrlichten Jesus Christus),
- „Die Dinge, die sind“ (Kapitel 2 und 3 – die Zeit der Kirche),
- „Die Dinge, die nach diesen geschehen sollen“ (ab Kapitel 4 – was nach der Zeit der Kirche geschehen wird).
Kapitel 4 beginnt mit den Worten „nach diesen Dingen“. Die Kapitel 2 und 3 beschreiben also „die Dinge, die sind“, also die Zeit der Kirche.
Einleitung
Heute beginnen wir mit dem zweiten Kapitel der Offenbarung. Ihr erinnert euch vielleicht, dass der allgemeine Plan des Buches in Offenbarung 1 ,19 beschrieben wird, wobei drei Zeitabschnitte erwähnt werden: die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.
Jesus beauftragt Johannes, Folgendes zu schreiben:
- Zuerst: „Die Dinge, die du gesehen hast“ (Kapitel 1 – die Offenbarung Jesu Christi in seiner Herrlichkeit).
- Zweitens: „Die Dinge, die sind“ (Kapitel 2 und 3 – die Zeit der Kirche).
- Drittens: „Die Dinge, die nach diesen geschehen sollen“ (ab Kapitel 4 – die Zukunft nach der Zeit der Kirche).
Kapitel 4 beginnt mit denselben Worten: „nach diesen Dingen“. Die Kapitel 2 und 3 beschreiben also die aktuelle Phase, die Zeit der Kirche (vgl. Offenbarung 1 ,19).
In den ersten drei Kapiteln wird der Begriff „Kirche“ 19 Mal erwähnt. Ab Kapitel 4 bis zum Ende von Kapitel 20 wird die Kirche kein einziges Mal mehr erwähnt. Warum ist das so? Wo befindet sich die Kirche in dieser Zeit der globalen Drangsal? Sie ist nicht mehr auf der Erde. Deshalb wird sie nicht mehr erwähnt.
Die sieben Gemeinden der Offenbarung
In den Kapiteln 2 und 3 beschreibt Jesus den Zustand von sieben lokalen Gemeinden des ersten Jahrhunderts. Der Herr wählte diese sieben aus, um verschiedene Merkmale der Kirche durch die Jahrhunderte hindurch darzustellen. Ähnlich wie die Briefe des Paulus an bestimmte Gemeinden gerichtet sind, richten sich auch diese Briefe an die gesamte Kirche Jesu Christi.
Manche glauben, dass diese Briefe einen Überblick über die Kirchengeschichte bieten. Die Gemeinde von Ephesus, die erste erwähnte Gemeinde, repräsentiert die apostolische Kirche des ersten Jahrhunderts. Laodizea, die letzte erwähnte Gemeinde, symbolisiert die abgefallene Kirche der Endzeit.
Die Stadt Ephesus
Ephesus war eine bedeutende Stadt in Kleinasien, ein wichtiges religiöses und kommerzielles Zentrum. Dort befand sich der Tempel der Artemis (Diana), eines der sieben Weltwunder der Antike, an dem viele Formen von Unmoral praktiziert wurden.
Die Botschaft an die Gemeinde von Ephesus (Offenbarung 2 ,1-3)
V.1: „Schreibe an den Engel der Gemeinde in Ephesus: Das sagt der, der die sieben Sterne in seiner rechten Hand hält, der mitten unter den sieben goldenen Leuchtern wandelt.“
V.2: „Ich kenne deine Werke, deine Mühe und deine Geduld. Ich weiß, dass du die Bösen nicht ertragen kannst. Du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt.“
V.3: „Du hast geduldig gelitten, um meines Namens willen, und bist nicht müde geworden.“
Die Beschreibung des Herrn
Jesus stellt sich als „derjenige, der die sieben Sterne in seiner rechten Hand hält“ (Offenbarung 2 ,1) vor. Diese Sterne, die als Boten oder möglicherweise als Leiter der Kirche interpretiert werden, sind in seiner Hand, was seine Autorität und den Schutz über seine Kirche symbolisiert. Wenn du einen Dienst in der Kirche hast, sei dir gewiss: Der Herr hält dich fest in seiner allmächtigen Hand.
Er „wandelt mitten unter den sieben goldenen Leuchtern“, die die Kirchen symbolisieren. Das zeigt seine Allgegenwart und seine ständige Überwachung. Nichts entgeht ihm.
Die Anerkennung des Herrn
„Ich kenne deine Werke“ (Offenbarung 2 ,2). Der Herr kennt unsere Bedürfnisse, unsere Kämpfe und unsere Werke. Doch er sieht auch die Motivation hinter diesen Werken. Die Gemeinde von Ephesus war sehr aktiv, doch die Frage ist: Was war die treibende Kraft hinter ihren Bemühungen?
Ihre „Mühe“ (griechisch „kopos“, was auf harte Arbeit hinweist) und ihre „Geduld“ (griechisch „hupomoné“) werden vom Herrn ebenfalls anerkannt. Sie hatten viel für den Herrn ertragen und bis zum Ende durchgehalten.
Die Tugenden der Gemeinde von Ephesus
Diese Gemeinde hatte viele gute Eigenschaften. Sie war moralisch und lehrmäßig korrekt. Sie tolerierte die Bösen nicht und stellte falsche Apostel auf die Probe. Der Herr lobt sie sogar für ihren Widerstand gegen die „Werke der Nikolaiten“ (Offenbarung 2 ,6), eine Gruppe, über die wir nur wenig wissen. Manche vermuten, dass sie eine Sekte waren, die falsche Lehren verbreitete und unmoralische Praktiken pflegte.
Die Ermahnung des Herrn
Doch dann kommt die Ermahnung: „Ich habe gegen dich, dass du deine erste Liebe verlassen hast“ (Offenbarung 2 ,4). Die Gemeinde hatte nicht ihren Glauben oder ihren Dienst aufgegeben, aber die Leidenschaft und Hingabe des ersten Liebesfeuers war erloschen.
Es ist möglich, all diese guten Eigenschaften zu haben – richtige Lehre, Moral und Arbeit für den Herrn – und dennoch das Wesentliche zu verpassen: die Liebe zu Jesus.
Die Lösung: Rückkehr zur ersten Liebe
Jesus fordert die Gemeinde auf: „Erinnere dich, woher du gefallen bist, kehre um und tue die ersten Werke“ (Offenbarung 2 ,5). Drei Schritte werden hier beschrieben:
- Erinnerung: Sich an die Leidenschaft und Hingabe der ersten Zeit der Bekehrung erinnern.
- Umkehr: Eine innere Veränderung herbeiführen, die das Herz wieder in Übereinstimmung mit dem Willen des Herrn bringt.
- Erneutes Handeln: Die Werke der ersten Liebe wieder aufnehmen, die aus dieser Beziehung zu Jesus herausfließen.
Wenn diese Schritte nicht befolgt werden, warnt der Herr, dass der „Leuchter“ (das Zeugnis der Gemeinde) entfernt wird.
Der Aufruf zur Umkehr
Diese Ermahnung gilt nicht nur für die Gemeinde in Ephesus, sondern für alle Kirchen und Gläubigen. Jeder sollte sich fragen: Habe ich meine erste Liebe zu Jesus verloren? Wenn ja, dann ist jetzt die Zeit, zurückzukehren, bevor der Leuchter entfernt wird.
Die Verheißung des Herrn
Der Herr schließt mit einer Verheißung: „Dem Überwinder werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht“ (Offenbarung 2 ,7). Diese Verheißung gilt allen, die an Jesus als ihren Herrn und Erlöser glauben (vgl. 1. Johannes 5 ,5).
Der Baum des Lebens, der erstmals im Garten Eden erwähnt wird (Genesis 2 ,9), steht als Symbol für das ewige Leben, das den Gläubigen in der neuen Schöpfung zuteilwird.
Schlussfolgerung
Die Botschaft an die Gemeinde von Ephesus ist ein Appell an uns alle, unsere Beziehung zu Jesus zu überprüfen und sicherzustellen, dass unsere Liebe zu ihm nicht erloschen ist. Wie Charles Spurgeon sagte: „Kirche, sei still! Höre auf den Herrn und lasse ihn sprechen. Gib deine Stärke auf und lass dich von ihm leiten.“
Verwandte Links:
Michel Bohrer ,Biblestudiem : Die Offenbarung, Predigten : Die Offenbarung ; LutherBibel : Offenbarung