Offenbarung #15 : Offenbarung Kapitel 9:1-11 – Die Fünfte Posaune, das ,Erste Wehe

Offenbarung #15 : Offenbarung Kapitel 9:1-11 – Die Fünfte Posaune, das ,Erste Wehe

Offenbarung #15 : Offenbarung Kapitel 9:1-11 – Die Fünfte Posaune, das ,Erste Wehe

Einleitung

In den ersten vier Posaunen der Offenbarung (Kapitel 8) werden die Menschen nicht direkt getroffen. Die göttlichen Gerichte betreffen zwar die Natur – Vegetation, Meere, Flüsse, Wasserquellen und Himmelskörper – und erschweren das tägliche Leben, doch die Menschheit selbst wird verschont. Diese Gerichte wirken wie eine düstere Warnung und leiten zu den letzten drei Posaunen über, die als „Wehe“ bekannt sind und eine viel größere Intensität aufweisen.

Das Öffnen des Abgrundes

In den Versen 1-2 heißt es:

„Der fünfte Engel blies die Posaune, und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Und ihm wurde der Schlüssel des Brunnens des Abgrunds gegeben. Er öffnete den Brunnen des Abgrunds, und Rauch stieg aus dem Brunnen auf wie der Rauch eines großen Ofens; und die Sonne und die Luft wurden verfinstert von dem Rauch des Brunnens.“

Der „gefallene Stern“, den der Apostel Johannes hier beschreibt, ist wahrscheinlich der Teufel selbst, der aus dem Himmel auf die Erde geworfen wird. Dies steht in Zusammenhang mit dem Kampf im Himmel, wie in Offenbarung 12 beschrieben: Michael und seine Engel kämpfen gegen den Drachen und werfen ihn und seine Dämonen aus dem Himmel auf die Erde. Mit dem Schlüssel zum Abgrund öffnet der Teufel nun diesen Ort, eine Art Gefängnis für Dämonen, die darauf warten, freigelassen zu werden. Der Rauch, der den Himmel verdunkelt, symbolisiert die massive dämonische Aktivität, die nun die Erde heimsucht.

Die dämonischen Heuschrecken und ihr Auftrag

In den Versen 3-4 heißt es:

„Und aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, und ihnen wurde Macht gegeben, wie die Skorpione der Erde Macht haben. Und es wurde ihnen gesagt, dass sie nicht das Gras der Erde noch irgendein Grün noch irgendeinen Baum beschädigen sollten, sondern nur die Menschen, die das Siegel Gottes nicht an ihren Stirnen haben.“

Diese Heuschrecken sind keine gewöhnlichen Insekten; sie sind dämonische Wesen, die aus dem Abgrund aufsteigen. Sie haben eine spezielle Aufgabe: Sie sollen nur diejenigen quälen, die nicht das Siegel Gottes tragen. Das bedeutet, dass Menschen, die den Glauben angenommen haben, durch das göttliche Siegel geschützt sind. Die Heuschrecken haben die Aufgabe, die Menschen zu peinigen, ohne sie zu töten, wobei die Schmerzen so stark sind, dass die Menschen den Tod suchen, aber ihn nicht finden können.

Die Mission der Heuschrecken und die Grenzen ihrer Macht

In den Versen 5-6 heißt es:

„Und es wurde ihnen gegeben, nicht sie zu töten, sondern dass sie fünf Monate gepeinigt würden; und ihre Pein war wie die Pein eines Skorpions, wenn er einen Menschen sticht. In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und nicht finden; und sie werden begehren zu sterben, und der Tod wird vor ihnen fliehen.“

Diese Heuschrecken verursachen Qualen, die mit dem Schmerz eines Skorpionstichs vergleichbar sind. Die fünf Monate, in denen sie die Menschen plagen, erinnern daran, dass Gott auch in den schrecklichsten Momenten die Kontrolle über die Schöpfung behält und die Dauer des Leids beschränkt. Diese Zeit der Qualen gibt den Menschen auf der Erde die Möglichkeit zur Buße, obwohl sie sich in einem Zustand der Verzweiflung befinden und der Tod selbst ihnen entzogen ist.

Das Erscheinungsbild der dämonischen Heuschrecken

Die Beschreibung dieser Heuschrecken in den Versen 7-11 ist voller unheimlicher Details:

„Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich Pferden, die zum Kampf gerüstet sind; und auf ihren Köpfen war es wie Kronen, dem Golde gleich, und ihre Angesichter waren wie Menschenantlitze. Und sie hatten Haare wie Frauenhaare, und ihre Zähne waren wie Löwenzähne. Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Rauschen ihrer Flügel war wie das Rasseln von Wagen, von vielen Pferden, die zur Schlacht laufen.“

Johannes beschreibt diese Wesen mit einer beängstigenden Bildsprache: Wie Pferde für den Kampf gerüstet, mit „menschlichen Gesichtern“, weiblichen Haaren, Zähnen wie Löwen und Brustpanzern wie aus Eisen. Der Lärm ihrer Flügel ist so laut wie das Rasseln von Streitwagen in einer Schlacht. Ihre Schwänze ähneln Skorpionstacheln, und ihr Anführer ist „Abaddon“ oder „Apollyon“, der „Zerstörer“. Diese dämonischen Heuschrecken sind kein natürlicher Teil der Schöpfung, sondern eine Art Verkörperung des Bösen, geschaffen, um Schrecken zu verbreiten und um jene zu peinigen, die ohne Schutz Gottes sind.

Die Bedeutung dieser Ereignisse

Die fünfte Posaune verdeutlicht die Macht des Bösen, das in der Endzeit über die Erde kommt, und zeigt auf erschreckende Weise, was passiert, wenn Gott das Böse nicht länger zurückhält. Diese Zeit des Leidens ist eine Folge der Entscheidung der Menschen, ohne Gott zu leben, und sie sind der dämonischen Macht schutzlos ausgeliefert.

Ein apokalyptisches Bild von dämonischen Heuschrecken, die aus einem dunklen Abgrund aufsteigen, wie in Offenbarung Kapitel 9 beschrieben; der Himmel verdunkelt sich von Rauch, und die bedrohlichen Kreaturen nähern sich den Bewohnern der Erde, um Schrecken zu verbreiten.

Fazit

In einer Welt, die zunehmend das Böse glorifiziert und Gott vernachlässigt, ist die Geschichte der fünften Posaune eine ernsthafte Warnung. Gott hält derzeit das Böse durch den Heiligen Geist zurück, doch ein Tag wird kommen, an dem dies aufhört und die Mächte des Abgrunds freigesetzt werden. Das Bild der Heuschrecken und der Qualen, die sie verursachen, zeigt die Konsequenzen eines Lebens ohne Gott, und stellt einen ernsten Aufruf zur Umkehr dar.

Die Ereignisse der fünften Posaune sind eine Erinnerung daran, dass der Weg zur Erlösung immer noch offen ist, wie es in Offenbarung 22:17 heißt: „Der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“

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Michel Bohrer ,Biblestudiem : Die OffenbarungPredigten : Die Offenbarung ; LutherBibel : Offenbarung