Offenbarung #14: Offenbarung Kapitel 8 – Die ersten vier Posaunen

Offenbarung #14: Offenbarung Kapitel 8 – Die ersten vier Posaunen

Zusammenfassung: Wer öffnet das siebte Siegel? „Das Lamm“, Jesus Christus. Erinnern wir uns daran, dass das Buch der Offenbarung eine „Offenbarung Jesu Christi“ ist (Offb 1 ,1). Ohne die Offenbarung wäre unser Verständnis von Jesus Christus und seinem Werk unvollständig.

Einführung

Bevor wir uns weiter durch die Offenbarung bewegen, ist es wichtig, einige grundlegende Fragen zu diesem letzten Buch der Bibel zu klären, das oft missverstanden oder gar ignoriert wird.

Warum das Buch der Offenbarung?

Die Offenbarung stellt den Abschluss der göttlichen Offenbarung dar, das endgültige Wort Gottes an die Menschheit. Bereits der erste Vers weist auf die „Dinge hin, die bald geschehen sollen“ (Offb 1 ,1). Der vorletzte Vers des Buches betont: „Ja, ich komme bald“ (Offb 22 ,20). Seit dem Sündenfall ist Satan zum „Fürsten dieser Welt“ geworden, was sich tragisch in allen Bereichen zeigt. Doch Jesus Christus, der rechtmäßige Erbe, wird alles wieder in Besitz nehmen, was durch Adams Fall verloren ging. Der Höhepunkt des Buches findet sich in der siebten Posaune, wenn im Himmel ausgerufen wird: „Das Reich der Welt ist unserem Herrn und seinem Messias gegeben, und er wird herrschen in alle Ewigkeit“ (Offb 11 ,15).

Was ist das Hauptthema der Offenbarung?

Das Hauptthema der Offenbarung ist Jesus Christus. Im ersten Kapitel steht: „Ihm, der uns liebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden befreit hat und der uns zu einem Königreich und Priestern für seinen Gott und Vater gemacht hat – ihm sei die Ehre und die Macht in alle Ewigkeit! Amen! Siehe, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn sehen, auch die, die ihn durchbohrt haben… Ich bin das Alpha und das Omega, spricht der Herr, der Gott, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige“ (Offb 1 ,5-8).

Durch die gesamte Bibel hindurch, von der Genesis bis zur Offenbarung, zieht sich die Botschaft von Jesus Christus, der das gesamte Heilswerk Gottes in sich vereint.

Die Struktur der Offenbarung

In Offenbarung 1 ,19 weist Jesus den Apostel Johannes an, Folgendes zu schreiben:

• „Die Dinge, die du gesehen hast“: das Erscheinen des verherrlichten Christus (Kapitel 1),
• „Die Dinge, die sind“: die Ära der Kirche (Kapitel 2–3),
• „Die Dinge, die danach geschehen werden“: zukünftige Ereignisse, die mit Kapitel 4 beginnen und bis zum Ende des Buches andauern.

Kapitel 8: Das siebte Siegel und die ersten vier Posaunen

Im achten Kapitel öffnet das Lamm das siebte und letzte Siegel. Dieses siebte Siegel stellt jedoch kein eigenes Urteil dar; es ist der Beginn einer neuen, noch intensiveren Serie von Gerichten, die „Posaunengerichte“ genannt werden.

Verse 1–2: „Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, herrschte etwa eine halbe Stunde Stille im Himmel. Dann sah ich die sieben Engel, die vor Gott stehen; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben“ (Offb 8 ,1-2).

Hier wird das siebte Siegel von Jesus Christus selbst, dem Lamm, geöffnet. Die darauffolgende halbe Stunde der Stille markiert das bevorstehende Ausmaß der Urteile, die sich auf die Erde entladen werden. Bevor die erste Posaune ertönt, schweigen alle Lebewesen im Himmel – eine bedeutende, feierliche Stille als Vorbereitung auf die Ereignisse.

Die ersten vier Posaunen

Die erste Posaune: Zerstörung der Vegetation

Verse 6–7: „Die sieben Engel mit den Posaunen bereiteten sich darauf vor, zu blasen. Der erste Engel blies die Posaune, und Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, wurden auf die Erde geworfen. Ein Drittel der Erde verbrannte, ebenso ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras.“

Bei der ersten Posaune wird die Vegetation massiv zerstört. Dieser Schlag gegen die Natur erinnert an die Plagen, die Ägypten trafen. Die Ernährungsgrundlage der Menschen wird erschüttert, und die Schäden an Pflanzen und Bäumen werden die Landwirtschaft und Tierhaltung weltweit stark beeinträchtigen. Die Auswirkungen auf die Umwelt und die Preise für Nahrungsmittel werden verheerend sein.

Die zweite Posaune: Zerstörung der Meere

Verse 8–9: „Der zweite Engel blies die Posaune, und etwas wie ein großer brennender Berg wurde ins Meer geworfen. Ein Drittel des Meeres wurde zu Blut, ein Drittel der Lebewesen im Meer starb und ein Drittel der Schiffe wurde zerstört.“

Hier trifft das Gericht die Meere und das maritime Leben. Ein Drittel des Wassers wird zu Blut und ein Drittel der Lebewesen im Meer stirbt. Auch ein Drittel der Schiffe wird vernichtet. Das hat verheerende Auswirkungen auf die Nahrungsversorgung vieler Küstengemeinden und auf den internationalen Handel.

Die dritte Posaune: Vergiftung der Wasserquellen

Verse 10–11: „Der dritte Engel blies die Posaune, und ein großer Stern, brennend wie eine Fackel, fiel vom Himmel und traf ein Drittel der Flüsse und die Quellen des Wassers. Der Name des Sterns ist Wermut. Ein Drittel des Wassers wurde bitter und viele Menschen starben, weil es giftig geworden war.“

Diese Posaune vergiftet das Wasser – eine lebenswichtige Ressource. Der Stern „Wermut“, wahrscheinlich ein Komet oder ein Meteorit, macht die Wasserquellen bitter und ungenießbar. Die Menschen werden gezwungen sein, auf knappe und teure Wasserressourcen zurückzugreifen, was zu großen Krisen und möglicherweise zu Konflikten führen könnte.

Die vierte Posaune: Verdunkelung der Himmelskörper

Vers 12: „Der vierte Engel blies die Posaune, und ein Drittel der Sonne, ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne wurde getroffen, so dass ein Drittel ihres Lichts erlosch. Der Tag verlor ein Drittel seiner Helligkeit und die Nacht ebenso.“

Hier wird die Helligkeit von Sonne, Mond und Sternen reduziert. Diese Dunkelheit hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Natur, die Gesundheit der Menschen und die Psyche. Die Dunkelheit wird als Symbol der Gerichte Gottes auf eine Welt verstanden, die das Licht Jesu Christi abgelehnt hat.

Vers 13: Das dreifache Wehe

„Ich sah und hörte einen Adler, der hoch am Himmel flog und laut rief: ‚Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der Posaunenschläge der drei Engel, die noch blasen werden!‘“

Dieser Vers kündigt die drei weiteren, noch schlimmeren Gerichte an, die folgen werden. Das dreifache „Wehe“ ist eine ernsthafte Warnung vor dem kommenden Unheil, das die Erde treffen wird. Die kommenden Plagen werden die Menschheit noch intensiver treffen und die Erde in eine bisher nie dagewesene Notlage versetzen.

Schlussgedanken

Die Offenbarung erinnert uns daran, dass die Welt in ihrer aktuellen Verfassung dem Gericht Gottes entgegengeht. Dies mag uns vielleicht erschrecken, doch es ist auch ein Aufruf, die frohe Botschaft von Jesus Christus weiterzugeben. Jesus ist der Retter, der jedem, der an ihn glaubt, Hoffnung und ewiges Leben schenkt. Die Offenbarung endet nicht mit dem Gericht, sondern mit der Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Bis dahin haben wir den Auftrag, die Gute Nachricht von Jesus Christus weiterzugeben und Menschen zu ihm zu führen.

Verwandte Links:

Michel Bohrer ,Biblestudiem : Die Offenbarung, Predigten : Die Offenbarung ; LutherBibel : Offenbarung