Offenbarung #11: Offenbarung Kapitel 6:1-8 – Das Lamm öffnet die sechs ersten Siegel

Offenbarung #11: Offenbarung Kapitel 6:1-8 – Das Lamm öffnet die sechs ersten Siegel

Offenbarung #11: Offenbarung Kapitel 6:1-8 – Das Lamm öffnet die sechs ersten Siegel

Einleitung: Das Buch der Offenbarung beschreibt drei Serien von göttlichen Gerichten, die in chronologischer Reihenfolge ablaufen: die sieben Siegel (Kapitel 6), die sieben Posaunen (Kapitel 8 und 9) und die sieben Schalen (Kapitel 16). Diese Gerichte entfalten sich als aufeinanderfolgende Ereignisse, wobei das siebte Siegel die Serie der sieben Posaunen einleitet und die siebte Posaune wiederum die Serie der sieben Schalen enthält, die den Höhepunkt des göttlichen Zorns darstellen. Daher umfasst das Buch der sieben Siegel das gesamte Gericht Gottes, da alle nachfolgenden Posaunen- und Schalen-Gerichte im siebten Siegel enthalten sind.

Der Aufbau der Offenbarung: Der dritte und letzte Teil des Buches beginnt in Kapitel 4 und konzentriert sich auf die endzeitlichen Ereignisse der großen Trübsal auf Erden (Kapitel 6-19). Kapitel 4 und 5 bilden den Prolog, in dem Johannes einen Blick in den Thronraum Gottes gewährt wird, bevor die Gerichte beginnen. Die eigentlichen Gerichte beginnen in Kapitel 6 mit dem Öffnen der ersten sechs Siegel. Das siebte Siegel, das in Kapitel 8 geöffnet wird, leitet die Gerichte der Posaunen ein.

Das Buch gliedert sich in drei Hauptteile:

  1. „Die Dinge, die du gesehen hast“ (Kapitel 1),
  2. „Die Dinge, die sind“ (Kapitel 2-3),
  3. „Die Dinge, die danach geschehen müssen“ (Kapitel 4-22).

Die Siegel und ihre Bedeutung:

Das erste Siegel: Der Eroberer In Offenbarung 6:1-2 heißt es: „Und ich sah: Das Lamm öffnete eines der sieben Siegel, und ich hörte eines der vier Wesen sagen wie mit einer Donnerstimme: ‹Komm!› Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd, und der, der darauf saß, hatte einen Bogen, und es wurde ihm eine Krone gegeben, und er zog aus als Sieger und um zu siegen.“

Das weiße Pferd und sein Reiter symbolisieren einen Eroberer, der, ohne Krieg zu führen, durch Täuschung und Manipulation die Herrschaft an sich reißt. Viele deuten diesen Reiter als Antichristen, der zu Beginn der Trübsal auf die Weltbühne tritt und versucht, Macht zu gewinnen. Er erscheint als Friedensbringer, doch hinter der Fassade verbirgt sich die Absicht, die ganze Welt zu beherrschen.

Das zweite Siegel: Der Krieg Offenbarung 6:3-4 beschreibt das zweite Siegel: „Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Wesen sagen: ‹Komm!› Da zog ein anderes Pferd hervor, ein feuerrotes, und dem, der darauf saß, wurde gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit sie einander hinschlachteten; und ihm wurde ein großes Schwert gegeben.“

Der Reiter auf dem roten Pferd steht für Krieg und Gewalt. Während der Antichrist anfangs falschen Frieden verspricht, führt seine Herrschaft letztlich zu globalen Konflikten, bei denen Nationen gegeneinander kämpfen. Der Friede wird von der Erde genommen, und es kommt zu beispiellosen Blutvergießen.

Das dritte Siegel: Die Hungersnot In den Versen 5-6 lesen wir: „Als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Wesen sagen: ‹Komm!› Und ich sah, und siehe, ein schwarzes Pferd, und der, der darauf saß, hatte eine Waage in seiner Hand. Und ich hörte etwas wie eine Stimme inmitten der vier Wesen sagen: ‹Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar; doch das Öl und den Wein schädige nicht!’“

Das schwarze Pferd steht für Hunger und wirtschaftliche Not. Der Reiter bringt ein gerechtes Maß Nahrung mit sich, was darauf hinweist, dass die Menschen gezwungen sein werden, für ihre täglichen Bedürfnisse hart zu kämpfen. Ein Denar, der Lohn eines Tages, wird nur noch für das Nötigste ausreichen. Luxusgüter wie Öl und Wein bleiben unberührt, was auf soziale Ungleichheit hinweist: Während die Massen hungern, gibt es eine privilegierte Minderheit, die weiterhin im Überfluss lebt.

Das vierte Siegel: Der Tod In Offenbarung 6:7-8 wird der vierte Reiter beschrieben: „Als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Wesens sagen: ‹Komm!› Und ich sah, und siehe, ein fahles Pferd, und der, der darauf saß, hieß Tod, und der Hades folgte ihm; und ihnen wurde Macht gegeben über den vierten Teil der Erde, zu töten mit dem Schwert, mit Hunger, mit Pest und durch die wilden Tiere der Erde.“

Der Reiter auf dem fahlen Pferd symbolisiert den Tod, und ihm folgt der Hades, der das Reich der Toten repräsentiert. Dies markiert den Höhepunkt der Zerstörung, denn Tod und Hades bringen durch Krieg, Hungersnot, Krankheiten und wilde Tiere den Tod über ein Viertel der Menschheit.

Interpretationsansätze:

Historische Interpretation: Einige Gelehrte interpretieren die Offenbarung als Darstellung der Prüfungen, denen die Kirche seit der Zeit des Apostels Johannes bis zur Gegenwart ausgesetzt war. Sie sehen das Buch als prophetischen Überblick über die Kirchengeschichte und die Verfolgungen, die die Gläubigen durchgemacht haben.

Wörtliche Interpretation: Ein anderer Ansatz, insbesondere unter evangelikalen Christen verbreitet, ist die wörtliche Auslegung, die darauf hinweist, dass diese Gerichte in der Zukunft tatsächlich stattfinden werden. Dieser Ansatz betrachtet die Offenbarung als Beschreibung von Ereignissen, die in einer endzeitlichen Periode geschehen werden, bekannt als die «Große Trübsal».

Das Bild zeigt die symbolischen vier Reiter der Apokalypse, die auf farblich unterschiedlichen Pferden reiten. Der erste Reiter auf dem weißen Pferd trägt eine Krone und einen Bogen, der zweite auf dem roten Pferd ein Schwert, der dritte auf dem schwarzen Pferd eine Waage und der vierte auf dem fahlen Pferd symbolisiert den Tod. Dieses Bild stellt die ersten vier Siegelgerichte der Offenbarung dar, die den Beginn der großen Trübsal ankündigen.

Schlussfolgerung: Das sechste Kapitel der Offenbarung eröffnet einen erschütternden Einblick in die Zukunft, in der der Antichrist erscheint und die Menschheit durch Krieg, Hungersnot und Tod heimgesucht wird. Trotz dieser Gerichte dürfen Christen die letztendliche Hoffnung nicht vergessen: Der Sieg Gottes ist gewiss, und Christus wird in Herrlichkeit zurückkehren, um ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit zu errichten (Offenbarung 19 -20). Für diejenigen, die noch nicht an Christus glauben, ist es eine dringende Aufforderung, sein Angebot der Erlösung anzunehmen, bevor es zu spät ist.

Verwandte Links:

Michel Bohrer ,Biblestudiem : Die OffenbarungPredigten : Die Offenbarung ; LutherBibel : Offenbarung