Kein spirituelles Nahrungsergänzungsmittel
Kein spirituelles Nahrungsergänzungsmittel
Zusammenfassung: Das Thema „Kein spirituelles Nahrungsergänzungsmittel“ wird in der abschließenden Betrachtung des letzten Kapitels des Hebräerbriefes (Kapitel 13) behandelt. In diesem Brief wird betont, dass nur Christus vollkommene Erfüllung und vollkommene Erlösung bietet und dass jegliche zusätzliche „spirituelle Nahrung“ dies nicht übertreffen kann. Diese Botschaft zeigt, dass Gläubige auf die Reinheit und Beständigkeit des Evangeliums vertrauen und sich nicht von fremden Lehren ablenken lassen sollten.
Der Hebräerbrief endet
Der Brief an die Hebräer erreicht seinen Abschluss mit der heutigen Betrachtung der letzten Verse des 13. Kapitels. Ziel war es, den Lesern zu vermitteln, dass nichts, absolut nichts, der Herrlichkeit und Erhabenheit Christi nahekommt. Ob als Person oder durch das vollbrachte Werk am Kreuz – Christus bleibt einzigartig und unvergleichlich. Keine andere Person, keine Lehre und keine religiöse Handlung können Ihn ersetzen oder ergänzen. Genau dies ist die zentrale Botschaft dieses Briefes.
Unser Maßstab: Christus
Diese Überzeugung führt zur Aufforderung an die Gläubigen: Lebt und handelt, geprägt von Christus, unabhängig von Widerständen oder Zweifeln. Wer Christus noch nicht als seinen Erlöser kennt, ist eingeladen, Ihn als Herrn und Retter anzunehmen. Die Freude und der Frieden, die Er schenkt, sind unvergleichlich und übertreffen jegliche Herausforderung, der man auf dieser Welt begegnet.
Die gleichen Ermutigungen
Die letzten Verse des Briefes beinhalten Ermutigungen, die bereits zuvor erwähnt wurden. Sie stellen eine wiederkehrende Einladung dar, auf Christus fokussiert zu bleiben und das Evangelium authentisch zu leben. So spricht der Anfang von Kapitel 13 über die Liebe zu den Geschwistern, die Gastfreundschaft, das Mitgefühl mit Gefangenen und Misshandelten, die Reinheit in Sexualität und Besitz, und erinnert daran, in diesen Bereichen ein leuchtendes Beispiel für Christus zu sein.
Das Beispiel der Glaubensführer
In Hebräer 13,7 heißt es: „Gedenkt eurer Führer, die euch das Wort Gottes verkündet haben. Schaut das Ende ihres Lebens an und ahmt ihren Glauben nach.“ Diese Aufforderung unterstreicht die Bedeutung einer gelebten und konsistenten Glaubenspraxis. Es geht darum, den Lebensstil dieser Vorbilder als ermutigendes Beispiel für das eigene Glaubensleben zu nehmen und an deren Authentizität anzuknüpfen.
Beständigkeit in Christus
Der nächste Vers (Hebräer 13,8) betont die unveränderliche Natur Jesu Christi: „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“ So wie Christus sich nicht ändert, ist auch das Evangelium unveränderlich. Kein „spirituelles Nahrungsergänzungsmittel“ oder keine zusätzliche Lehre kann den vollkommenen Wert der Gnade Gottes durch Christus ersetzen. Die Gläubigen sind daher aufgefordert, sich vor „fremden Lehren“ zu hüten und sich von ihnen nicht ablenken zu lassen (Hebräer 13,9).
Kein „spirituelles Zusatzprodukt“ nötig
Anscheinend gab es damals eine Bewegung, die die Wichtigkeit bestimmter ritueller Speisen aus dem Tempel betonte und diesen eine spirituelle Bedeutung beimaß. Der Briefschreiber macht jedoch deutlich, dass Christus selbst vollkommen ausreicht und weit über diesen „religiösen Rezepten“ steht. Der Glaube ist nicht an bestimmte Speisen oder Rituale gebunden, sondern gründet allein auf Christus und Seinem Opfer. Hebräer 13,10 erklärt diese Position mit einem Vergleich: „Wir haben einen Altar (d.h. Christus am Kreuz), von dem die Priester im Tempel nicht essen dürfen.“ Die Opfergaben des Tempels mögen Nahrung für die Priester gewesen sein, doch das Opfer Christi am Kreuz bleibt unantastbar und absolut einzigartig.
Christus – das vollkommene Opfer
Das Opfer Christi erfüllt vollkommen alle Vorbilder und Schattenbilder aus dem Alten Testament. Im Alten Bund trugen die Priester das Sündenopfer symbolisch vor die Stadt, um es dort zu verbrennen und die Schande der Sünde zu zeigen. Ähnlich wurde Jesus für die endgültige Sühne unserer Sünden außerhalb Jerusalems gekreuzigt (Hebräer 13,11–12). Dieses Opfer war nicht nur ein symbolischer Akt, sondern eine tiefgreifende, universelle Sühne, die kein anderes Ritual und kein „spirituelles Nahrungsergänzungsmittel“ je übertreffen könnte.
Die Gemeinschaft mit der Schande Christi
Der Verfasser des Hebräerbriefs ermutigt die Gläubigen, sich nicht nur symbolisch mit Christus zu identifizieren, sondern auch bereit zu sein, mit Ihm die Schande zu teilen, die Er für uns getragen hat. „Lasst uns also zu ihm hinausgehen, außerhalb des Lagers, und die Schmach tragen, die er getragen hat“ (Hebräer 13,13). In der damaligen Zeit bedeutete dies, dass die Christen sich gegen den gesellschaftlichen Strom stellten und Diskriminierung oder Verfolgung ertragen mussten. Diese Bereitschaft, „außerhalb des Lagers“ zu sein, ist ein Ausdruck der wahren Nachfolge.
Die ewige Stadt
Die Christen sind angehalten, sich nicht an dieser vergänglichen Welt zu orientieren, sondern auf die himmlische Stadt zu blicken, die noch kommen wird (Hebräer 13,14). Dieser himmlische Fokus gibt den Gläubigen eine ewige Perspektive und motiviert sie, ihre irdischen Schwierigkeiten im Lichte der göttlichen Verheißungen zu sehen.
Unser bestes Opfer: Lobpreis und gute Werke
Durch Christus sind die Gläubigen eingeladen, Gott beständig mit Worten des Lobes zu ehren (Hebräer 13,15). Dieser Lobpreis, der aus einem bekennenden Herzen stammt, und die Liebe zum Nächsten sind Opfer, die Gott gefallen (Hebräer 13,16). Gläubige zeigen ihre Zugehörigkeit zu Gott nicht nur durch Worte, sondern auch durch praktische Werke der Liebe und Fürsorge.
Achtung und Gebet für die Leiter
Ein weiteres Thema dieses Kapitels ist die Verantwortung der Glaubensleiter. Die Gläubigen werden aufgefordert, ihre Leiter zu ehren und ihnen mit Respekt zu begegnen, da diese die geistliche Verantwortung für die Gemeinschaft tragen (Hebräer 13,17). Die Beziehung zwischen Leitern und Gemeinde sollte von gegenseitigem Vertrauen und Gebet geprägt sein, damit die Leiter ihre Aufgabe mit Freude erfüllen können.
Das abschließende Gebet und die Doxologie
Am Ende des Briefes spricht der Verfasser ein Gebet des Segens aus: „Der Gott des Friedens … rüste euch aus mit allem Guten, damit ihr seinen Willen tun könnt“ (Hebräer 13,20-21). Diese Worte fassen die zentralen Botschaften des Briefes zusammen: dass Gott durch Christus in uns wirkt und uns zur Erfüllung Seines Willens befähigt.
Ein Brief für die Ewigkeit
Der Hebräerbrief bleibt eine zeitlose Ermutigung. Er ruft Gläubige auch heute dazu auf, den Fokus auf Christus zu richten und sich nicht von fremden Lehren oder vermeintlichen spirituellen Zusatzmitteln ablenken zu lassen. Die Hingabe an Christus und die beständige Erinnerung an Sein Opfer sind das Fundament eines lebendigen Glaubens.
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