Die Apokalypse #12: Der Fall Babylons – Offenbarung 17 und 18

Die Apokalypse #12: Der Fall Babylons – Offenbarung 17 und 18

Die Apokalypse #12: Der Fall Babylons – Offenbarung 17 und 18

Einleitung

Nach den drei Zyklen der Gerichte – Siegel, Posaunen und Schalen – kehrt Johannes zu einem zentralen Thema der Apokalypse zurück: dem Gericht über Babylon. Dieser Fall wird bereits in Offenbarung 14:8 und Offenbarung 16:19 angedeutet, wo es heißt, dass „Gott sich an Babylon, die Große, erinnert.“ Die Apokalypse zeigt uns nicht unbedingt eine chronologische Abfolge von Ereignissen, sondern eher eine Reihe von Visionen und „Blitzen“ von Ereignissen, die sich teilweise überlappen. Diese Struktur ähnelt einem Filmtrailer, in dem Szenen absichtlich verschachtelt und nicht chronologisch angeordnet sind, um Interesse zu wecken und den Leser zu motivieren, festzuhalten und am Zeugnis Jesu festzuhalten.

Verschiedene Interpretationen von Babylon

Die Kapitel 17 und 18 der Offenbarung bieten unterschiedlichen Interpretationen für Babylon. Präteristen sehen hier eine Vorhersage des Untergangs Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. Historiker deuten dies als den Fall des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert oder als den religiösen Umsturz der Reformation. Futuristen sehen Babylon als das noch zukünftige Reich des Antichristen. Idealisten hingegen erkennen in Babylon ein Symbol für alle totalitären oder gottfeindlichen Reiche in der Geschichte.

A. Babylon, die große Hure (Offenbarung 17:1-6 )

Johannes wird hier von einem der sieben Engel angesprochen, die die Schalen tragen, und er sieht eine Frau, die auf einem Tier mit sieben Köpfen und zehn Hörnern sitzt. Diese Frau steht für Babylon und wird als „große Hure“ bezeichnet. Dieses Bild erinnert uns an alttestamentliche Darstellungen von Nationen, die sich gegen Gott wenden. Die Frau Babylon hat die Völker mit dem „Wein ihrer Unzucht“ verführt, und alle Nationen haben diesen Wein getrunken und sind so ebenfalls in die Sünde hineingezogen. In Offenbarung 17:2 erfahren wir, dass Babylon als eine Stadt dargestellt wird, die nicht nur physisch, sondern auch geistlich verunreinigt ist. Diese „Unzucht“ symbolisiert eine spirituelle Abweichung, da sie weltlichen Luxus und Reichtum der Anbetung Gottes vorzieht.

B. Die Identität Babylons (Offenbarung 17:7-18 )

In Offenbarung 17:5 wird der Name „Babylon die Große“ auf der Stirn der Frau offenbart. Die Frau selbst sitzt auf einem Tier, das die Königreiche dieser Welt symbolisiert, die sich Gott widersetzen. Das Tier repräsentiert Rom, die unbesiegbare Supermacht zur Zeit Johannes›. Rom wird als Zentrum des Universums gesehen, das Handel und Militärmacht vereint und gleichzeitig göttliche Verehrung fordert. Dieses Tier, das „war, ist nicht und wird wiederkommen“ (Offenbarung 17:8 ), ist eine Darstellung der sich ständig erneuernden Feindseligkeit gegen Gott.

Der Engel erklärt Johannes, dass die sieben Köpfe des Tieres die sieben Hügel Roms darstellen, die auch für andere Königreiche stehen, die dieselben götzendienerischen Ansprüche stellen wie Rom. So wird Babylon ein Symbol für all jene Reiche, die sich zu ewigen Mächten aufschwingen, Gott aber letztlich unterlegen sind.

Die Bedeutung von Babylon und die göttliche Vorsehung

Im gesamten Kapitel erkennen wir, dass Gott auch in diesen Ereignissen die Kontrolle hat. Die Mächte der Erde, die Babylon einst unterstützten, werden es schließlich hassen und zerstören, da sie von Gott dazu bestimmt wurden (Offenbarung 17:16-17 ). Diese Handlungsweise zeigt, dass Gott auch die finsteren Mächte verwendet, um seinen eigenen Plan zu erfüllen.

C. Der Fall Babylons (Offenbarung 18 )

Babylon wird schließlich völlig zerstört und zum Wohnort von Dämonen und unreinen Tieren. Diese Beschreibungen erinnern an alttestamentliche Prophezeiungen über das Gericht Gottes über sündige Städte wie Babylon (Jesaja 13:19-22 , Jeremia 51:7-14 ). In Offenbarung 18:4-8 ruft eine Stimme die Gläubigen auf, sich von Babylon abzusondern und sich nicht an ihren Sünden zu beteiligen, damit sie nicht an den bevorstehenden Gerichten teilhaben. Dieses Bild der Absonderung ist ein spiritueller Aufruf, sich nicht auf die sündigen Praktiken und Werte der Welt einzulassen.

Reaktionen auf den Fall Babylons

Das Kapitel beschreibt drei verschiedene Reaktionen auf den Untergang Babylons:

  1. Das Volk Gottes wird aufgerufen, sich von Babylon zu trennen, um nicht an ihren Sünden teilzuhaben. Die Gläubigen sollen durch diese Trennung geistlich rein bleiben.
  2. Die Könige der Erde und die Kaufleute beklagen den schnellen und vernichtenden Untergang Babylons. Ihr Kummer entspringt nicht aus einer moralischen Empathie, sondern aus egoistischer Sorge um ihren finanziellen Verlust. Die Liste der Waren, mit denen Babylon Handel trieb (Offenbarung 18:12-13 ), zeigt das Ausmaß ihrer weltlichen Macht und den Reichtum, den sie durch ihre sündhaften Geschäfte angehäuft hat.
  3. Der Himmel und die Heiligen dagegen jubeln über den Fall Babylons. Die Zerstörung ist ein Zeichen von Gottes Gerechtigkeit, der die Gebete der Märtyrer erhört, die nach Rache gerufen haben (Offenbarung 6:9-10 ).

D. Symbolische Bedeutung und abschließende Warnungen

Die Beschreibung Babylons zeigt, dass kein Reich, keine Nation und keine Macht sich Gott entziehen kann. Unabhängig davon, wie mächtig ein System erscheint, wird es am Ende vor dem wahren Herrscher des Universums – Jesus Christus – gerichtet. Johannes gibt seinen Lesern eine klare Warnung: Sie sollen sich von den gottlosen Systemen dieser Welt fernhalten und sich nicht in eine Bindung zu den sündhaften Praktiken dieser Systeme begeben.

Ein Bild zeigt eine symbolische Darstellung von Babylon als eine prächtige und mächtige Stadt in Ruinen, mit dunklen Wolken, die über ihr schweben. Im Vordergrund steht eine Frau in königlicher Robe und hält einen goldenen Kelch, das Zeichen von Reichtum und spiritueller Verderbtheit. Flammen und Ruinen verdeutlichen die Zerstörung und das göttliche Gericht über die Stadt, wie es in der Offenbarung beschrieben ist.

„Aus Babylon herauskommen“

Der Ruf, „aus Babylon herauszukommen,“ ist ein Aufruf zu geistiger Reinheit und zur Hingabe an Gott. Obwohl das Verlassen Babylons keinen physischen Rückzug bedeutet, sondern einen geistigen, so verlangt es doch eine klare Abgrenzung von den Werten und Götzen der Welt. Die Gläubigen sind in der Welt, aber nicht von der Welt. Sie sollen in ihrer Hingabe an Jesus treu sein, wie es in 1. Johannes 2:15-17 heißt, und daran festhalten, dass alle Reiche, die gegen Gott stehen, eines Tages verschwinden werden.

Dieser Abschnitt der Offenbarung erinnert die Christen daran, dass ihre wahre Heimat nicht in dieser Welt liegt, sondern im Himmel. Sie sollen „Babylon“ meiden, das heißt, sich nicht von den falschen Verlockungen dieser Welt verführen lassen, sondern in ihrem Zeugnis für Christus standhaft bleiben. Sie sind aufgerufen, inmitten einer vergehenden Welt das Reich Gottes zu suchen und zu leben.

Bildbeschreibung

Ich werde nun ein Bild erstellen, das eine symbolische Darstellung von Babylon als mächtige Stadt mit verfallenden Türmen und finsteren Wolken über ihr zeigt. Im Vordergrund steht eine Frau, die eine prächtige Robe trägt und einen goldenen Kelch hält, der ihre Pracht und ihre Verderbtheit symbolisiert, umgeben von flammenden Ruinen, die auf die bevorstehende Zerstörung hinweisen.

Prediger : Pierre Constant ; Bibelstudium: Die Offenbarung