Barak: Glaube gibt Mut (Hebräer 11)

Barak: Glaube gibt Mut (Hebräer 11)

Barak: Glaube gibt Mut (Hebräer 11)

Zusammenfassung: Auf den ersten Blick könnte man Barak im Buch der Richter als zweitrangige Figur betrachten. Doch er wird in der Bibel als ein Held des Glaubens anerkannt, jemand, dessen Mut und Vertrauen in Gott vorbildlich sind und zum Nachahmen einlädt, wie im Hebräerbrief (Hebräer 11) beschrieben.

Warum lesen wir Richter Kapitel 4?

Im Rahmen der Betrachtung des Hebräerbriefs, speziell Kapitel 11, werden verschiedene Glaubensvorbilder vorgestellt – Menschen, die durch ihren Glauben an Gott in schwierigen Zeiten herausragten. Zu ihnen zählt auch Barak, ein vielleicht weniger bekannter Richter Israels. Seine Geschichte finden wir im Alten Testament, im Buch der Richter, Kapitel 4. Barak zeigt eindrucksvoll, wie der Glaube einem Menschen den Mut gibt, auch gegen scheinbar unüberwindbare Gegner zu kämpfen.

Hebräer 11:32-34

„Und was soll ich noch sagen? Denn die Zeit würde mir fehlen, wenn ich erzählen wollte von Gideon, von Barak, von Simson, von Jephta, von David, von Samuel und den Propheten, die durch den Glauben Königreiche bezwangen, Gerechtigkeit übten, Verheißungen erlangten, den Rachen der Löwen verstopften, des Feuers Macht auslöschten, des Schwertes Schärfe entgingen, aus Schwachheit zu Kräften kamen, im Krieg tapfer wurden, fremde Heere in die Flucht schlugen.“

In dieser Auflistung zeigt der Hebräerbrief, dass Barak und die anderen Richter nicht durch persönliche Stärke, sondern durch ihren Glauben außergewöhnliche Taten vollbrachten. Diese Taten prägten das kollektive Gedächtnis des Volkes Israel.

Die Schlacht von Barak und Sisera: Ein mutiges Unterfangen

Baraks Konfrontation mit dem Kanaanitergeneral Sisera wird oft als mutiger Akt beschrieben. Für das Verständnis der Situation kann man an das legendäre Bild der polnischen Kavallerie gegen deutsche Panzer zu Beginn des Zweiten Weltkriegs denken – ungleiche Gegner, bei denen menschliche Tapferkeit gegen technologische Überlegenheit antritt.

Barak und seine Truppen, einfache Fußsoldaten der Stämme Israels, standen 900 eisernen Kriegswagen gegenüber, eine überwältigende Übermacht, die auf dem offenen Feld kaum zu stoppen war. Doch Gott führte einen gewaltigen Sturm herbei, der den Fluss Kischon anschwellen ließ (Richter 5:20-21 ). Die Kriegswagen blieben im Schlamm stecken, und die Israeliten konnten die Kanaaniter besiegen. Dies erinnert an die englischen Bogenschützen, die in der Schlacht von Azincourt die französischen Ritter besiegten, als diese im Schlamm steckenblieben.

Dieser Sieg war keine Frage von Technik oder Kampfkraft, sondern ein Beweis des Glaubens. Barak stellte sich, obwohl er die Gefahr kannte, dem Feind entgegen. Die Bibel beschreibt dies als „Glaubensmut“, den wir im Hebräerbrief finden.

Der historische Kontext der Richterzeit

Das Buch der Richter beschreibt eine Zeit voller Umbrüche und Herausforderungen für Israel. Nach der Landnahme unter Josua vergaßen viele Stämme die Ermahnungen und begannen, sich den kanaanitischen Kulten anzupassen, was zum Niedergang ihres Glaubens führte. Die Folge war eine Abfolge von Zyklen: Abfall, Bedrängnis durch fremde Völker, Hilferuf zu Gott, Befreiung durch einen Richter, und dann eine Phase des Friedens. In der Geschichte von Barak erfahren wir, dass die Israeliten 20 Jahre unter der Unterdrückung Jabins, des kanaanitischen Königs, litten, bevor sie erneut zu Gott um Hilfe riefen.

Die Rollen in diesem Kreislauf

Drei Gruppen spielen in diesen Befreiungszyklen des Buches der Richter eine zentrale Rolle: Gott, der die Not wendet; der Richter, der von Gott berufen wird; und das Volk Israel. Die Geschichte von Barak hebt zusätzlich die prophetische Rolle von Deborah hervor, einer Frau, die als Richterin und Prophetin Gottes Wort dem Volk verkündete. Sie erinnerte das Volk an Gottes Gesetze und war die Stimme Gottes, die Barak aufrief, gegen Jabin und Sisera in den Kampf zu ziehen.

Deborah: Die Prophetin und Richterin

Deborahs Anwesenheit in der Schlacht war für Barak entscheidend. Sie symbolisierte Gottes Gegenwart und Führung in diesem Kampf. Obwohl dies bedeutete, dass Barak nicht den Ruhm des Sieges für sich beanspruchen konnte (der Feind wurde letztendlich durch die Tat von Jaël, einer Frau, besiegt), entschied er sich, Deborah mitzunehmen, um sicherzustellen, dass Gott durch sie gegenwärtig war. Dies zeigt, dass Baraks Glaube nicht in der Ehre lag, sondern im Gehorsam und Vertrauen auf Gottes Führung.

Die Bedeutung des Glaubens in Hebräer 11

Die Erwähnung von Barak im Neuen Testament stellt ihn als Beispiel des Glaubens dar. Doch wie können wir Barak in unserem Leben nachahmen? Natürlich kämpfen wir heute nicht physisch gegen Streitwagen, aber wir stehen vor anderen Herausforderungen, die unseren Glaubensmut fordern.

Im Hebräerbrief sehen wir, dass der Glaube, den Barak zeigte, auch für Christen von Bedeutung ist – vor allem in zwei Bereichen:

  1. Der Glaube an Jesus
    Die Hauptbotschaft des Hebräerbriefes ist die Überlegenheit und Einzigartigkeit von Jesus Christus, im Vergleich zu allen anderen Formen des Glaubens oder religiösen Praktiken. Der Brief richtet sich an Christen, die versucht sind, zum Judentum zurückzukehren oder sich von ihrem Glauben abzuwenden. Die Botschaft ist klar: Jesus Christus ist der Weg zur Erlösung, der über allem steht.
  2. Ein beständiger, mutiger Glaube
    Der zweite Aspekt ist die Ausdauer im Glauben. Der Hebräerbrief ermutigt die Leser, nicht nur spektakuläre Glaubensakte zu vollbringen, sondern auch eine beständige Treue zu zeigen. In schwierigen Zeiten, die ersten Christen wurden oft verfolgt und ausgegrenzt, ist es wichtig, im Glauben zu bleiben. Dieser Mut und diese Beständigkeit werden uns am Beispiel von Barak nahegelegt.

Anwendung: Unser Glaube heute

Wie Barak und die Helden im Hebräerbrief stehen wir heute oft gegen einen „Gegenstrom“. In einer Welt voller Informationen, Theorien, Ideen und Wertvorstellungen, die dem christlichen Glauben entgegengesetzt sind, sind wir aufgerufen, standhaft zu bleiben. Doch wie Barak können wir auf Gottes Zusagen vertrauen, dass sein Wort die Kraft hat, Trends zu wenden und Veränderungen zu bewirken.

Eine biblische Szene zeigt Barak, der mutig mit einer kleinen Gruppe israelitischer Soldaten gegen eine mächtige Armee aus Kriegswagen antritt. Dunkle Wolken und starker Regen veranschaulichen Gottes Eingreifen, das die Kriegswagen im Schlamm stecken lässt, während die Israeliten gestärkt im Glauben zum Sieg voranschreiten

Eine Einladung zur mutigen Nachfolge

Der Glaube von Barak führte zu einem Sieg, den niemand erwartet hätte. Gott kann auch in unserem Leben Tendenzen umkehren, wenn wir ihm mit demselben Mut und Vertrauen begegnen. Lassen wir uns also von Baraks Beispiel inspirieren, unser Leben in einer Weise zu führen, die Jesus Christus ehrt und auf seine Stärke vertraut. Die Bibel lädt uns ein, Baraks Beispiel als eine Glaubensquelle zu sehen, die Mut und Vertrauen in unseren täglichen Herausforderungen weckt.

Verwandte Links:

Patrice Berger ,Predigten : Hebräer ; LutherBibel : Hebräer ; Schlachter : Hebräer