Apostelgeschichte #14: Das Evangelium für die Heiden – Mehr als ein Recht, ein Ziel und seine Verbreitung
Apostelgeschichte #14: Das Evangelium für die Heiden – Mehr als ein Recht, ein Ziel und seine Verbreitung
Zusammenfassung:
Die Begegnung zwischen Petrus und Kornelius stellt eine bedeutende Entwicklung für die frühen Christen dar, die sich zunehmend der Erfüllung von Gottes Verheißungen bewusst wurden. Dieser Schritt hin zu den Heiden ist jedoch kein Ende, sondern der Beginn der Ausbreitung des Evangeliums, insbesondere in Antiochia. Dieser Text ist wertvoll, um zu verstehen, ob es in der Geschichte der göttlichen Offenbarung noch weitere bedeutende Ereignisse geben wird.
Petrus und die Öffnung des Evangeliums für die Heiden
In Apostelgeschichte 11 sehen wir, wie die ersten Christen erfahren, dass auch Nicht-Juden das Wort Gottes empfangen haben (Apostelgeschichte 11:1 ). Für die gläubigen Juden war es damals schwer zu begreifen, dass Petrus bei den „Unbeschnittenen“ war und sogar mit ihnen gegessen hatte. Doch er erklärt die Ereignisse ausführlich: Während er in Joppe betete, hatte er eine Vision, in der ein großes Tuch mit verschiedenen Tieren vom Himmel herabkam, und er hörte eine Stimme, die ihn aufforderte, zu essen (Apostelgeschichte 11:5-7 ). Als er ablehnte, da diese Tiere unrein waren, sagte die Stimme: „Was Gott gereinigt hat, das halte du nicht für unrein“ (Apostelgeschichte 11:9 ).
Dieser Moment war für Petrus entscheidend, da er verstand, dass Gottes Gnade nun auch den Heiden offenstand. Kornelius hatte eine ähnliche Vision und schickte Männer zu Petrus, die ihn baten, das Evangelium mit seiner Familie zu teilen (Apostelgeschichte 11:11-14 ). Als Petrus begann zu sprechen, fiel der Heilige Geist auf die Anwesenden, ähnlich wie zu Pfingsten auf die Juden (Apostelgeschichte 11:15-17 ). So verstand Petrus, dass Gott auch den Heiden die Möglichkeit gab, Buße zu tun und das Leben zu empfangen (Apostelgeschichte 11:18 ).
Antiochia: Zentrum der Evangeliumsverbreitung an die Heiden
Die Gemeinde in Jerusalem hörte von der Gnade, die sich in Antiochia unter den Nicht-Juden verbreitete. Barnabas wurde entsandt, um diese neue Gemeinde zu besuchen und zu unterstützen. Bei seiner Ankunft sah er, wie Gott unter den Gläubigen wirkte und ermutigte sie, am Glauben festzuhalten (Apostelgeschichte 11:23-24 ). Da die Gemeinde in Antiochia stetig wuchs, holte Barnabas Saul (später Paulus) aus Tarsus, um gemeinsam die Gläubigen zu unterweisen und zu stärken (Apostelgeschichte 11:25-26 ). Die Lehren konzentrierten sich auf die Schriften des Alten Testaments, da die neuen Gläubigen keine Kenntnisse darüber hatten.
Interessanterweise wurden die Nachfolger Jesu in Antiochia erstmals „Christen“ genannt, was wörtlich „Anhänger Christi“ bedeutet. Es war ursprünglich eine spöttische Bezeichnung, die jedoch den Glaubensinhalt klar widerspiegelte – sie waren fest mit Christus verbunden und folgten seinem Weg (Apostelgeschichte 11:26 ).
Wichtigkeit der Zeugen und göttlicher Bestätigung
Petrus hatte sechs Zeugen mitgebracht, als er die Ereignisse in Jerusalem erklärte (Apostelgeschichte 11:12 ). Diese Zeugen bestätigten, dass es Gottes Hand war, die hier wirkte, und dass Petrus nichts selbst herbeigeführt hatte. Nach jüdischem Gesetz waren zwei bis drei Zeugen für eine glaubwürdige Aussage nötig (Deuteronomium 17:6 ), aber Petrus brachte sogar sechs mit. Diese Vorsicht diente nicht nur zur Absicherung, sondern unterstrich auch, wie außergewöhnlich und von Gott geleitet dieses Ereignis war.
In der Gemeinde hat sich dieser Sinn für Weisheit bewährt. Auch Jesus wies auf die Notwendigkeit der Zeugen in der Gemeinde hin, um Missverständnisse oder Verleumdungen zu vermeiden (Matthäus 18:16 , 1 Timotheus 5:19 ). So ist es für uns ebenfalls von Bedeutung, Informationen nicht leichtfertig weiterzugeben, sondern stets die Wahrheit und den Respekt für den anderen im Auge zu behalten.
Die Ausbreitung des Evangeliums trotz Verfolgung
Durch die Verfolgung in Jerusalem, die nach der Steinigung des Stephanus begann, zerstreuten sich viele Gläubige und brachten das Evangelium bis nach Phönizien, Zypern und Antiochia (Apostelgeschichte 11:19 ). Gottes souveräne Hand nutzte diese Umstände, um das Evangelium auch zu Nicht-Juden zu bringen, indem Gläubige zu einer breiteren Reichweite aufbrachen, was in Genesis 50:20 widergespiegelt wird: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“
Einige der Gläubigen, die aus Zypern und Kyrene kamen, begannen schließlich, direkt zu den Griechen in Antiochia zu predigen, wodurch eine Gemeinde entstand, die ganz aus ehemaligen Heiden bestand (Apostelgeschichte 11:20-21 ). Das Wachstum in Antiochia führte dazu, dass die Gemeinde in Jerusalem weiterhin interessiert war und daher die Unterstützung durch Barnabas und später durch Saul (Paulus) sicherte.
Barnabas’ zentrale Botschaft: Festhalten am Herrn
Der Rat von Barnabas an die neuen Gläubigen in Antiochia war einfach, aber von zentraler Bedeutung: „bleibt treu dem Herrn von ganzem Herzen“ (Apostelgeschichte 11:23 ). Er legte keinen Wert auf menschliche Traditionen oder spezifische Zugehörigkeiten, sondern stellte Jesus Christus in den Mittelpunkt. Diese Botschaft, dass das Heil allein in Christus zu finden ist (Apostelgeschichte 4:12 ), bildete die Grundlage für das christliche Leben in Antiochia.
Die Gläubigen sollten ihr Leben auf Christus gründen und die Schriften als Gottes Wort kennenlernen und verstehen, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen. Paulus und Barnabas lehrten sie intensiv aus den Schriften des Alten Testaments, da das Neue Testament zu diesem Zeitpunkt noch nicht verfasst war.
Das Geschenk der Gemeinde in Antiochia an Jerusalem
Infolge einer Hungersnot sammelten die Gläubigen in Antiochia Spenden für die notleidenden Brüder und Schwestern in Judäa. Diese Großzügigkeit war ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit und der Einheit in Christus (Apostelgeschichte 11:29-30 ). Diese Unterstützung zeigt, dass Geben im Glauben kein Verlust ist, sondern eine Möglichkeit, die Gnade Gottes zu verbreiten.

Die Bedeutung der „Christen“ und die Rolle der „Ältesten“
In Antiochia wurden die Nachfolger Jesu erstmals als „Christen“ bezeichnet (Apostelgeschichte 11:26 ). Dieses Wort verband sie direkt mit Christus, was ihre Identität im Glauben unterstrich. Ebenso werden zum ersten Mal „Älteste“ als Leiter einer lokalen Gemeinde erwähnt, die fortan eine zentrale Rolle im Gemeindeleben einnehmen und deren Bedeutung sich durch die Lehren der Apostel bestätigte (1 Timotheus 3:1-7 ).
Die frühe Kirche erkannte, dass die Grundlage für jede christliche Gemeinschaft in der treuen und leidenschaftlichen Nachfolge Christi und im gemeinsamen Studium der Schriften lag. Dieser Glaube, den sie aktiv lebten und durch Taten bezeugten, bildete das Fundament für die spätere Ausbreitung des Evangeliums.
Verwandte Links:
Patrice Berger ,Predigten : Apostelgeschichte ; LutherBibel : Apostelgeschichte