Petrus 2:11-25 und verwandte Erläuterungen
Petrus 2:11-25 und verwandte Erläuterungen
Zusammenfassung
Ein Gefangener wegen Hochverrats, belastet mit Sünde und dem Urteil des Todes, wird durch den Glauben an Christus aus dieser Verurteilung befreit. Durch Jesus Christus, den König aller Könige, wird er in das göttliche Königreich aufgenommen. Dieses Geschenk der Erlösung ist nicht aus Verdienst, sondern aus einem ehrlichen Erkennen der eigenen Unzulänglichkeit und des Bedürfnisses nach Christus als Herr und Retter. Der Glaube an Jesus bringt diese Rettung und den Übergang in das himmlische Reich hervor – eine Realität, keine bloße Geschichte.
Vorherige Begriffe im Kontext
- Erwählung als Fremdling
- Bevorzugt und begünstigt
- Konsequentes Leben
- Kostbarkeit Christi
Die Perspektive des Himmels und der Fremdlingschaft in 1. Petrus 2:11
1. Petrus 2:11
11 „Geliebte, ich ermahne euch, als Fremdlinge und Gäste auf Erden, euch von fleischlichen Begierden fernzuhalten, die gegen die Seele kämpfen.“
Zum zweiten Mal erinnert Petrus die Gläubigen daran, dass sie in dieser Welt nur „Fremdlinge und Gäste“ sind, die eine himmlische Heimat haben. Durch Christus, den Eckstein unseres Glaubens, gehören wir zu seiner Familie und sind Bürger des Himmels.
Kein irdischer Anker mehr
Wir sind nur vorübergehend auf Erden und besitzen hier weder „Rechte“ noch „gesetzlichen Status“ im himmlischen Sinne. Viele biblische Figuren, die sich Gott besonders verbunden fühlten, beschrieben sich selbst als Fremdlinge und Pilger:
- Abraham
- David – Psalm 39:13 : „Höre mein Gebet, Herr, und achte auf mein Weinen! Sei nicht stumm bei meinen Tränen, denn ich bin bei dir ein Fremdling und ein Gast wie alle meine Väter.“
- Jesus
Illustration von Abraham und Lot
Lot entschied sich, in Sodom zu bleiben, fasziniert von den weltlichen Vorteilen und Erfolgsaussichten. Doch er verlor schließlich seine Moral, sein Ansehen und sogar seine Familie. Abraham hingegen betrachtete sich als Pilger und Fremdling, und durch seinen Glauben entstanden Segen und eine reiche Nachkommenschaft, von denen wir heute durch Christus profitieren.
Der innere Kampf zwischen Ego und Seele
Begehren des Egos
Diese Begierden, die gegen die Seele kämpfen, betreffen oft den Wunsch, sich entweder anzupassen oder zu rebellieren. Das Bestreben, sich der Gesellschaft anzupassen, kann dazu führen, dass man Prinzipien für die Anerkennung der Menschen aufgibt, während Rebellion die göttlichen Ordnungen infrage stellen kann.
1. Petrus 2:12
12 „Führt euren Wandel gut unter den Heiden, damit sie, obwohl sie euch verleumden, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung.“
Die Gläubigen führten oft zu Missverständnissen in der damaligen Gesellschaft, beispielsweise in Beziehungen zwischen Herren und Sklaven (wie im Brief an Philemon), in familiären Beziehungen oder durch die Ablehnung bestimmter religiöser Rituale.
Das Zeugnis eines heiligen Lebens – Leben in Gehorsam und Freiheit
In seinem Brief fordert Petrus die Gläubigen dazu auf, durch ein heiliges Leben zu zeigen, dass sie die Gesetze und Prinzipien Gottes respektieren, und so auch weltliche Gesetze ehren. Gläubige sollten darauf bedacht sein, durch ihren Lebensstil ein überzeugendes Zeugnis zu geben, das andere zum Nachdenken über den Glauben anregt und letztlich Gott verherrlicht.
1. Petrus 2:13-15
„Um des Herrn willen seid jeder menschlichen Ordnung untertan: dem König als dem Oberhaupt und den Statthaltern, die er sendet, um die Übeltäter zu bestrafen und die, die Gutes tun, zu loben.“
Der Gehorsam gegenüber den Autoritäten sollte aus einer freien Entscheidung geschehen und nicht aus Zwang. Petrus spricht als jemand, der selbst Unrecht erlitten hat – er wurde verhaftet, eingesperrt und schließlich sogar wegen seines Glaubens getötet. Noch bedeutender ist Jesus, der das höchste Beispiel der Hingabe an die göttliche Autorität darstellt, indem er sich den weltlichen Obrigkeiten trotz Ungerechtigkeit unterwarf.
Grenzen der Unterordnung – Daniel und die Ausnahmen
Die Bibel zeigt Beispiele, in denen die Gläubigen eine Grenze ziehen mussten, wenn ihnen geboten wurde, Gott zu verleugnen oder gegen sein Wort zu handeln. Daniel weigerte sich, den König anzubeten, was gegen seinen Glauben verstieß. Zwei wichtige Ausnahmen für Gehorsam gegenüber Autoritäten sind:
- Wenn wir aufgefordert werden, unseren Glauben an Gott aufzugeben oder uns einer anderen Religion oder Ideologie zu unterwerfen.
- Wenn wir aufgefordert werden, anderen Menschen Schaden zuzufügen.
Diese Prinzipien führten auch im Zweiten Weltkrieg dazu, dass Menschen Juden versteckten und beschützten, um Gottes Gebot der Nächstenliebe zu folgen.
Freiheit und Unterordnung – Die wahre Freiheit in Christus
1. Petrus 2:16-17
16 „Lebt als Freie und nicht als solche, die die Freiheit zum Deckmantel für die Bosheit nehmen, sondern als Knechte Gottes. 17 Ehrt jedermann, liebt die Brüder und Schwestern, fürchtet Gott, ehrt den König.“
Wahre Freiheit bedeutet, aus Liebe und Glauben heraus zu handeln und die eigenen Wünsche dem Willen Gottes unterzuordnen. Diese Freiheit drückt sich in einem respektvollen Umgang mit anderen, in Hingabe an die Gemeinschaft und in Gottesfurcht aus.

Das Vorbild Jesu – Geduld und Hingabe im Leiden
Jesus, der ohne Sünde war, erduldete Leiden und Misshandlung, ohne zu antworten, sondern übergab sich dem gerechten Richter. Dies zeigt uns, wie wir auch in schwierigen Umständen Gott ehren können.
1. Petrus 2:21-25
„Denn dazu seid ihr berufen worden, weil auch Christus für euch gelitten und euch ein Vorbild hinterlassen hat, damit ihr seinen Fußstapfen nachfolgt. … 25 Ihr wart wie irrende Schafe; nun aber seid ihr zu dem Hirten und Hüter eurer Seelen zurückgekehrt.“
Selbst ungerechtfertigte Leiden können ein Segen sein, wenn sie uns näher zu Gott führen und uns in Geduld und Gnade wachsen lassen. Dies bedeutet nicht, dass wir Unrecht gutheißen, sondern dass wir auch in solchen Momenten Gottes Gnade und Segen erleben dürfen.
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