1.Johannesbrief, Kapitel 1:1-4: Die Freude, Den zu Kennen, Der Am Anfang War

1.Johannesbrief, Kapitel 1:1-4: Die Freude, Den zu Kennen, Der Am Anfang War

1.Johannesbrief, Kapitel 1:1-4: Die Freude, Den zu Kennen, Der Am Anfang War

Der Apostel Johannes beginnt seinen ersten Brief sowie sein Evangelium mit einem zentralen Gedanken: dem „Anfang“. Dieser Anfang steht im Mittelpunkt des christlichen Glaubens, denn er legt die Basis für das Verständnis von allem, was existiert und Leben hat. In diesem Abschnitt lädt Johannes uns ein, über diesen Ursprung nachzudenken – ein Punkt, der unser Glaubensfundament darstellt.

Der Anfang: Basis für eine tiefe und vollständige Freude

1. Johannes 1:1-4 erklärt, wie Johannes das Leben und Wirken Jesu beschreibt, das er mit eigenen Augen gesehen, gehört und berührt hat. Durch diese Erfahrungen spricht Johannes nicht nur von Jesus als einer historischen Figur, sondern als „Wort des Lebens“. Indem er diese Botschaft verkündet, hofft Johannes, dass seine Leser dieselbe Freude erleben, die ihn erfüllt.

  1. „Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir mit eigenen Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände berührt haben vom Wort des Lebens – 2. und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das beim Vater war und uns erschienen ist – 3. was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. 4. Und dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.“

Diese Worte drücken aus, dass die Gemeinschaft mit Gott durch Jesus Christus nicht nur ein intellektuelles Wissen ist, sondern eine tiefe, persönliche Beziehung, die die Quelle wahrer Freude darstellt.

Der Apostel Johannes: Ein treuer Zeuge

Johannes, der als einer der zwölf Jünger Jesu und als letzter lebender Apostel eine einzigartige Perspektive hat, beschreibt in diesem Abschnitt das Fundament des Glaubens mit außergewöhnlicher Klarheit. Er möchte, dass seine Leser verstehen, dass Jesus nicht nur ein Lehrer oder Prophet war, sondern der ewige Sohn Gottes, durch den alles erschaffen wurde. Johannes wählt seine Worte sorgfältig, um zu betonen, dass er und andere Augenzeugen tatsächlich die Gottheit Jesu erlebt und gesehen haben.

Die Parallelen zu Paulus’ Botschaft

Paulus beschreibt in Kolosser 1:16-18 ebenfalls die Göttlichkeit und das schöpferische Wirken Jesu:

„Denn in ihm ist alles geschaffen worden, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; alles ist durch ihn und für ihn geschaffen. Und er ist vor allem, und alles hat in ihm Bestand.“

Beide Apostel, Johannes und Paulus, heben hervor, dass alles Sein und Leben in Jesus wurzelt und durch ihn zusammengehalten wird. Diese Botschaft ist ein starker Aufruf zur Erkenntnis und Anbetung Gottes als Ursprung aller Dinge.

Die Notwendigkeit eines klaren Anfangs

Johannes unterstreicht die Wichtigkeit, einen klaren Anfang zu kennen, um nicht auf falschen Annahmen oder weltlichen Hypothesen aufzubauen. Für die Christen bedeutet dieser Anfang eine bewusste Abkehr von rein wissenschaftlichen Theorien über die Schöpfung, wie dem Urknall, hin zu einer Erklärung, die Gott als aktiven Schöpfer anerkennt. Die menschliche Vernunft und Wissenschaft vermögen vieles zu erfassen, doch bleibt die Frage nach dem Ursprung unbeantwortet, wenn wir Gott ausklammern.

Johannes vergleicht dieses Dilemma mit einer teuren Maschine wie einem Ferrari, der zwar hochkomplex und präzise gebaut ist, aber ohne Treibstoff und Straßen, auf denen er fahren kann, nutzlos ist. Dieser Vergleich betont die Absurdität der Annahme, dass alles Leben aus zufälligen Kettenreaktionen entstanden sein könnte. Ebenso wie ein Ferrari einen Konstrukteur und einen Plan benötigt, um zu funktionieren, braucht das Leben einen Sinn und eine Intention – den Anfang, den Johannes in Christus findet.

Zeugenschaft und persönliche Erfahrung: „Gesehen, gehört und berührt“

Johannes schreibt nicht von etwas, das er nur glaubt; er spricht von dem, was er persönlich gesehen, gehört und berührt hat. Diese Betonung unterstreicht die Authentizität seiner Botschaft. Er und die anderen Apostel waren direkte Augenzeugen der Wundertaten Jesu. Sie sahen, wie Jesus Kranke heilte, Menschen von den Toten auferweckte und Wunder in der Natur vollbrachte, wie das Stillen des Sturms und das Gehen auf dem Wasser.

Diese Zeugnisse sind kein Mythos oder eine erfundene Geschichte, sondern das, was Johannes und die anderen Jünger tatsächlich erlebten. Indem Johannes sagt, dass er und die anderen Jesus gesehen, gehört und berührt haben, betont er, dass Jesus nicht nur ein Geist oder eine abstrakte Idee war. Er war wahrhaftig Gott in menschlicher Gestalt, und seine Gegenwart, seine Wunder und sein Wort waren real.

Die Freude der Gemeinschaft mit Gott

Johannes schreibt diesen Brief nicht, um eine theologische Debatte zu gewinnen, sondern um seine Leser zur Gemeinschaft mit Gott einzuladen, durch die allein wahre und vollständige Freude möglich ist. Diese Gemeinschaft geht über ein intellektuelles Verständnis hinaus und führt zu einer innigen Beziehung mit Gott und seinem Sohn Jesus Christus. Für Johannes ist diese Gemeinschaft das Ziel des Glaubenslebens.

Johannes verwendet oft das Wort „wir“ und „uns“, um zu zeigen, dass er nicht allein mit dieser Botschaft steht. Viele Zeugen – die anderen Jünger, die Frauen am Grab, die Gegner und die Kranken, die Jesus heilte – bestätigen seine Erfahrungen. Diese kollektive Zeugenschaft verstärkt die Glaubwürdigkeit seiner Worte und unterstreicht, dass das Evangelium nicht auf den Behauptungen eines Einzelnen basiert, sondern auf einer Gemeinschaft von Menschen, die Jesus persönlich erlebt haben.

Der Apostel Johannes, der das Wort des Lebens verkündet, sitzt in einer ruhigen, naturnahen Landschaft und schreibt auf eine Schriftrolle. Symbole des Anfangs und der Schöpfung umgeben ihn, wie Sterne und ein strahlendes Licht, die die Herrlichkeit und Göttlichkeit des ‚Anfangs‘ betonen.“

Der Anfang, der unser Leben prägt und vervollständigt

Im Kern seiner Botschaft erinnert Johannes daran, dass unsere Freude nur dann vollständig ist, wenn wir den erkennen, der alles ins Dasein rief – Jesus Christus. Er ist derjenige, der uns einen Sinn und ein Ziel gibt. Diese Freude ist eine tiefe, dauerhafte Freude, die aus der Gewissheit kommt, dass unser Leben nicht zufällig ist, sondern von einem liebevollen Gott gewollt und geführt wird.

Johannes schließt mit der Einladung an seine Leser, diese Freude zu erleben und in die Gemeinschaft mit Gott einzutreten. Die Botschaft ist einfach: Das Ziel des Lebens ist es, den Anfang zu kennen und in Gemeinschaft mit dem Schöpfer zu sein, der uns eine unvergängliche Freude schenkt.

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Patrice Berger ; Predigten : 1 Johannes ; LutherBibel : 1 Johannes ; Schlachter : 1 Johannes

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