1. Johannes Kapitel 5, Verse 6 bis 13 – In Jesus allein
1. Johannes Kapitel 5, Verse 6 bis 13 – In Jesus allein
Einleitung: Wozu alte Episteln lesen?
Inmitten einer Welt voller Herausforderungen – denken wir nur an die Corona-Pandemie – könnte die Frage aufkommen, warum wir uns überhaupt noch mit alten Briefen wie der ersten Epistel des Johannes beschäftigen sollten. Der Apostel Johannes würde uns vermutlich an unsere kurze Erinnerung erinnern. Er selbst erlebte weit schlimmere Umstände und blieb dennoch seiner Botschaft treu. Trotz des Drucks und der Härte seiner Zeit legte Johannes den Fokus nicht auf Kritik oder Manifeste, sondern auf das Wichtigste: Christus.
Die Lebensumstände des Apostels Johannes
Wir könnten sagen, es gäbe sicherlich drängendere Themen, die man heute diskutieren müsste, anstatt sich auf das Lesen des ersten Johannesbriefes zu konzentrieren. Die Themen unserer Zeit – wie die Sorge um Impfungen und Verschwörungstheorien, die Debatten um Gleichberechtigung, Einschränkungen der Freiheiten, oder das Rätsel um die Prophezeiungen der Offenbarung – sind zahlreich und oft beunruhigend. Doch wenn wir einen Schritt zurücktreten, erkennen wir, dass auch die Welt des ersten Jahrhunderts ihre massiven Herausforderungen kannte.
Die Welt des ersten Jahrhunderts
Der Apostel Johannes erlebte eine Zeit der politischen und sozialen Umbrüche: Pilatus als Präfekt von Judäa, Kaiser wie Caligula, Nero und Vespasian sowie jüdische Herrscher wie Herodes der Große, der das Neugeborenen-Massaker anordnete. Zu den Ereignissen des ersten Jahrhunderts gehörten die Kreuzigung Jesu, der Märtyrertod von Stephanus und Jakobus, Hungersnöte, die Vertreibung der Juden aus Rom, die Verfolgungen der Christen, die jüdische Rebellion und die Zerstörung Jerusalems und Masadas. Die frühen Christen sahen sich einer gewaltigen Verfolgung ausgesetzt, doch mitten in dieser Dramatik verkündete Johannes seinen zentralen Glaubenssatz: Jesus ist der Retter.
Die Botschaft des Johannes
Johannes fokussierte seine Epistel auf zwei Hauptthemen: Jesus Christus und diejenigen, die an ihn glauben. Er wollte nicht die Meinungsfreiheit oder die gesellschaftliche Ordnung diskutieren, sondern die göttliche und menschliche Natur Jesu Christi betonen. Der Sohn Gottes wurde Mensch und erfüllte die göttliche Mission der Erlösung und Fürbitte. Bereits im ersten Jahrhundert gab es Menschen, die behaupteten, ein „verstecktes“ Wissen besäße mehr Wahrheit als das Evangelium. Solche Behauptungen gipfelten im Gnostizismus des zweiten Jahrhunderts, der die Menschheit in eine Elite der Wissenden und den Rest der Unwissenden teilte.
Die drei Zeugen: Wasser, Blut und Geist
Johannes zeigt, dass Jesus durch drei Zeugen bestätigt wurde: das Wasser, das Blut und den Geist. Das Wasser bezieht sich auf seine Taufe, das Blut auf seinen Tod und die göttliche Bestätigung durch den Geist auf sein gesamtes Wirken. Diese Zeugen verkörpern die göttliche Wahrheit über Jesus, und ihre Glaubwürdigkeit übersteigt menschliche Zeugnisse, die oft fehlerhaft und begrenzt sind.
Der Zeuge des Wassers
Das Wasser repräsentiert die Taufe Jesu und damit den Beginn seines öffentlichen Dienstes. Bei seiner Taufe bekannte sich Jesus solidarisch mit der Menschheit, nahm ihr Leid und ihre Fehler auf sich und empfing die Bestätigung des Geistes, der wie eine Taube herabkam, und des Vaters, der sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn“ (Matthäus 3:16-17 ).
Der Zeuge des Blutes
Das Blut steht für Jesu Tod und seine Rolle als Opfer für die Menschheit. In Hebräer 9:14 wird gesagt, dass das Blut Jesu Christi, dargebracht durch den ewigen Geist, unser Gewissen reinigt, damit wir dem lebendigen Gott dienen können. Sein Opfer war vollendet und einmalig – für die Vergebung unserer Sünden und die Rettung der Sünder.
Der Zeuge des Geistes
Der Geist steht für die göttliche Kraft, die Jesus erfüllte und bestätigte, dass er der Sohn Gottes war. Der Engel sagte zu Maria: „Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“ (Lukas 1:35 ). Die Salbung durch den Geist während seines Dienstes, wie es in Apostelgeschichte 10:38 beschrieben ist, führte dazu, dass Jesus Heilung und Befreiung brachte. Die Zeugen stimmen in ihrem Zeugnis überein und bestätigen die einzigartige Rolle Jesu.
Die göttliche Bestätigung und unsere Verantwortung
Johannes wählte nicht den menschlichen, sondern den göttlichen Zeugen für Jesus, um die Glaubwürdigkeit zu stärken und zu zeigen, dass Christus die Wahrheit ist. Wer an Jesus glaubt, besitzt das Zeugnis Gottes in sich und erfährt dadurch die wahre, ewige Lebensqualität. Dieses Zeugnis ist einfach und klar: „Gott hat uns das ewige Leben gegeben, und dieses Leben ist in seinem Sohn“ (1. Johannes 5:11 ). Doch wer dies ablehnt, macht Gott zum Lügner und bleibt dem wahren Leben fern.

Der unerschütterliche Glaube an Christus
Die Epistel ruft die Gläubigen zur Gewissheit in ihrem Glauben auf, denn Christus ist keine Wahlmöglichkeit, sondern eine Gewissheit. Er ist Anfang und Kontinuität des Lebens in Fülle und der Quelle des ewigen Lebens. Wer Christus ablehnt, verliert sowohl im gegenwärtigen als auch im ewigen Leben die wahre Lebensqualität. Die Einladung an uns alle lautet: Unser Leben soll, ähnlich einem kostbaren Fahrzeug, zielgerichtet und bewusst gelebt werden – geführt vom göttlichen Rat und der Stimme des Heiligen Geistes.
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