1.Johannes Kapitel 4, Verse 1-6: Welcher Geist leitet mein Leben?

1.Johannes Kapitel 4, Verse 1-6: Welcher Geist leitet mein Leben?

1.Johannes Kapitel 4, Verse 1-6: Welcher Geist leitet mein Leben?

Einleitung: Eine Zeit des Übernatürlichen

In unserer heutigen technisierten Welt scheint das Interesse am Übernatürlichen stark gewachsen zu sein. Dies wird sichtbar durch die Vielzahl an Serien, Filmen und Büchern, die übernatürliche Themen behandeln. Diese Faszination erfasst nicht nur Atheisten, sondern auch gläubige Menschen. Doch stellt sich die Frage: Sind all diese Inspirationen tatsächlich mit dem christlichen Glauben vereinbar? Der Apostel Johannes wirft in seinem Brief ein göttliches Licht auf dieses Thema.

Verbindung zur vorhergehenden Predigt

In 1. Johannes 3 ,23-24 lesen wir:

„Das ist sein Gebot, dass wir an den Namen seines Sohnes Jesus Christus glauben und uns untereinander lieben, wie er es uns geboten hat. Wer seine Gebote hält, bleibt in Gott und Gott in ihm; und daran erkennen wir, dass er in uns bleibt: an dem Geist, den er uns gegeben hat.“

Das Gebot, „uns untereinander zu lieben“, ist ein sichtbarer Beweis dafür, dass Gott in uns wirkt und durch seinen Geist in uns lebt. Dieses brüderliche Zusammenhalten zeigt, dass unsere Gewissheit in dem Wirken des Heiligen Geistes begründet ist. Doch Johannes mahnt: Welcher Geist wirkt wirklich in uns?

Ermahnung von Johannes in 1. Johannes 4 ,1-6

Vers 1: „Ihr Lieben, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind; denn viele falsche Propheten sind in die Welt hinausgegangen.“ Vers 2-3: „Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott. Und jeder Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist nicht aus Gott; und das ist der Geist des Antichristen.“ Vers 4: „Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie überwunden, denn der, welcher in euch ist, ist größer als der, welcher in der Welt ist.“ Vers 5: „Sie sind aus der Welt; darum reden sie aus der Welt, und die Welt hört auf sie.“ Vers 6: „Wir sind aus Gott; wer Gott kennt, hört auf uns; wer nicht aus Gott ist, hört nicht auf uns. Daran erkennen wir den Geist der Wahrheit und den Geist des Irrtums.“

Diese sechs Verse sind äußerst wertvoll, da sie uns zur Reflexion anregen und uns ermutigen, den Geist zu prüfen, der unser Leben leitet. Johannes fordert uns auf, wachsam zu sein und zwischen dem Heiligen Geist und dem „Geist der Welt“ zu unterscheiden. Unser Wunsch ist es natürlich, uns durch den Heiligen Geist leiten zu lassen. Doch wir brauchen stets eine klare Unterscheidungsgabe, um das Wahre vom Falschen zu trennen.

Die Kirche zur Zeit von Johannes

Zu Zeiten des Apostels Johannes sah das Gemeindeleben anders aus als heute. Gottesdienste waren oft nicht wöchentliche Versammlungen, sondern ähnelten Hauskirchen oder kleinen Gruppen. Da das Neue Testament noch nicht vollständig verbreitet war, besuchten Wanderprediger die Gemeinden und lehrten im Namen Gottes. Für die Gläubigen war es essenziell, die Lehre zu prüfen und falsche Lehren zu erkennen. Der Heilige Geist inspirierte die Apostel, viele Briefe zu schreiben, um die Gemeinden zu schützen und sie in der Lehre Christi zu stärken.

Welcher Geist oder Geist?

Johannes stellt uns die Frage, welche Quelle hinter den Worten und Taten der Lehrenden steht – der Geist Gottes oder ein anderer „Geist“? Dies fordert uns auch auf, zu prüfen, welcher Geist unser eigenes Leben leitet. Der Begriff „Geist“ mit kleinem „g“ bezieht sich auf Inspirationen und Kräfte, die hinter falschen Lehren stehen. Johannes ermahnt uns, die Geister zu prüfen – ein Vorgang, der dem Prüfen auf Falschgeld ähnelt.

Zwei Prüfungen für den Geist

Johannes gibt uns zwei wichtige Tests, um den wahren Geist zu erkennen:

  1. Theologischer Test: Jeder Geist, der anerkennt, dass Jesus Christus als Mensch gekommen ist, ist aus Gott. Wer diese Wahrheit leugnet, ist nicht aus Gott, sondern handelt im Geiste des Antichristen.
  2. Prüfung der Wirkung: Welche Auswirkungen haben die Lehren auf die Gemeinschaft? Bringt sie die Gläubigen näher zu den Aposteln und damit zur Lehre Jesu, oder führt sie von ihm weg?

Johannes warnt vor dem „Geist des Irrtums“ – einem Geist, der nicht bekennt, dass Jesus Christus Mensch geworden ist. Schon zu jener Zeit gab es falsche Lehren wie den Doketismus (die Annahme, dass Jesus nur scheinbar menschlich war) und den Kerinthianismus (die Vorstellung, dass die göttliche Natur Jesu vor seinem Tod verschwand). Solche Lehren, die Christus’ Menschlichkeit und sein stellvertretendes Opfer leugnen, nehmen ihm letztlich den Sieg über Sünde und Tod.

Ein aktuelles Thema

Das Bestreiten von Jesu Menschwerdung ist auch heute noch in verschiedenen Theologien und Ideologien zu finden – beispielsweise in der islamischen Theologie, bei den Zeugen Jehovas und in der liberalen Theologie. Solche Ansichten verleugnen oft, dass Christus der wahrhaft menschgewordene Gott ist.

Zeugnisse der damaligen Zeit

Die Evangelien zeigen klar, dass die Menschen, die Jesus begegneten, in ihm weit mehr als nur einen Menschen sahen. Die Weisen aus dem Morgenland erkannten das Göttliche in ihm, Nathanael, Thomas nach der Auferstehung, und die Samariterin verstanden, dass er der verheißene Messias, der Sohn Gottes, war.

Menschliche und göttliche Eigenschaften Jesu

Die Bibel beschreibt, wie Jesus Menschliches erlebte: Müdigkeit, Hunger, sogar nach seiner Auferstehung aß er mit den Jüngern. Diese menschlichen Eigenschaften zeigen, dass er wahrhaft Mensch war. Die Welt jedoch lehnt das wahre Bild Christi ab, hört auf den Geist des Irrtums und ignoriert den Heiligen Geist.

Der Geist der Wahrheit

„Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, dass Jesus Christus im Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott“ (1. Johannes 4 ,2).

Der Heilige Geist, der in uns lebt, ist stärker als der Geist der Welt und überwindet ihn. Johannes bezieht sich hier auf die Kraft des Heiligen Geistes, der größer ist als Satan, der „Fürst dieser Welt“ (Johannes 12 ,31) und „Gott dieser Weltzeit“ (2. Korinther 4,4).

Wachsamkeit und Unterscheidungsvermögen

Johannes fordert uns zur Wachsamkeit auf, sowohl in unseren Gemeinden als auch in unserem persönlichen Glaubensleben. Wir sollen darauf achten, welche Lehren, Einflüsse und „Geister“ wir in unser Leben lassen.

Ermutigung und Staunen

Johannes schließt mit der Ermutigung: „Ihr habt überwunden.“ Dies zeigt, dass wir durch die Kraft des Heiligen Geistes in der Lage sind, den Geist der Wahrheit zu erkennen und standhaft zu bleiben. Der Heilige Geist in uns ist größer als die Kräfte der Welt. Diese Gewissheit stärkt unseren Glauben und erfüllt uns mit Staunen über das, was Gott für uns tut.

Eine offene Bibel mit einer brennenden Kerze und einem Notizbuch auf einem Tisch symbolisiert die Reflexion und Prüfung des Glaubens, wie im Kontext von 1.<a href='https://ab-renens.ch/online-bible-luther/?book=43&chapter=4'> Johannes 4 </a>,1-6 beschrieben.

Anwendung und Schlussfolgerung

Abschließend drei Anregungen:

  1. In der Wahrheit leben: Wir sind dazu eingeladen, in der Wahrheit Gottes zu leben, geführt durch den Heiligen Geist.
  2. Unser Vertrauen festlegen: Unser Glaube, Vertrauen und Hoffnung sollen fest in Christus verankert sein, während wir darauf achten, welche Einflüsse uns prägen.
  3. Wachsamkeit: Durch Wachsamkeit und Unterscheidung können wir erkennen, welche Lehren und Geister mit Christus übereinstimmen.

Es ist entscheidend, dass in der Gemeinde nur das gefördert wird, was Jesus Christus im Zentrum hat. Jeder Gedanke oder Einfluss, der von Christus ablenkt, sollte verworfen und als falsch erkannt werden.

Verwandte Links:

Patrice Berger ; Predigten : 1 Johannes ; LutherBibel : 1 Johannes ; Schlachter : 1 Johannes

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