1. Johannes Kapitel 4: Unser brüderliches Miteinander zeigt Gott
1. Johannes Kapitel 4: Unser brüderliches Miteinander zeigt Gott
Zusammenfassung:
Gott macht sein Zuhause im Gläubigen durch seinen Geist, obwohl das unsichtbar bleibt. Wenn wir aber auf die Wirkung des Geistes in uns hören, zeigt sich Gottes Liebe durch unser brüderliches Miteinander und macht ihn für andere sichtbar. Im Gegensatz dazu bleibt Gott für unsere Mitmenschen unlesbar, wenn wir einander hassen.
Wie Gott lieben
Gott ist wahrhaftig Liebe, und wenn wir ihn lieben, sollten wir auch unsere Brüder und Schwestern so lieben wie er. Liebe ist das zentrale Wort in diesem Text. Ein weiteres oft wiederkehrendes Wort ist „bleiben“; mit diesem Begriff lässt sich der Text in seiner Tiefe erfassen.
Gott bleibt in uns
- Der Ausgangspunkt ist, Gottes Liebe zu akzeptieren und sich in ihr fallen zu lassen, die in seinem Sohn Jesus sichtbar wurde. Er gab sich selbst als Opfer für unsere Sünden.
- Mit dieser Entscheidung wohnt Gott durch seinen Geist in uns. Der Geist bestätigt unsere Zugehörigkeit zu Gott durch Christus.
- Die Wirkung des Geistes hilft uns, Gottes Liebe in unserem Leben widerzuspiegeln. Dieses Spiegelbild zeigt sich besonders in der Liebe, die wir für andere Gläubige empfinden.
- Gott selbst sehen wir nicht, aber sein Spiegelbild sehen wir in unserer brüderlichen Zuneigung.
Wenn Gott durch seinen Geist in uns wohnt, sollten wir auch in ihm bleiben und auf die Führung des Geistes in uns hören. Obwohl Gott unsichtbar ist, wird seine Gegenwart durch unsere Liebe untereinander sichtbar.
Einfach und natürlich
Lasst uns daher unsere geschwisterliche Liebe auf natürliche Weise zeigen. Evangelische Gemeinden erscheinen selten in den Medien aufgrund positiver Nachrichten; das ist kaum verkaufsfördernd. Doch gelegentlich wird die Kraft des gemeinsamen Glaubens für Außenstehende sichtbar:
- In meiner früheren Gemeinde erlebte ich zu Weihnachten eine Aktion, bei der die ganze Kirche als eine Person die Geburt Jesu bezeugte.
- In einer anderen Situation vereinten sich mehrere Gemeinden in Montbéliard für eine wohltätige Aktion, die echte Zuneigung und Einheit zeigte.
Jesus sagte in Johannes 13:34 –35:
«Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe untereinander habt.“
Ein junger Jünger, Johannes, hörte dies, sah, dass es wahr war, und bezeugte es später. In seinem ersten Brief erinnert er uns an die gleiche Wahrheit.
Doch um welche Art von Liebe geht es?
Der heutige Text liefert uns verschiedene Aspekte dieser Liebe:
- Liebe ist ein Wesenszug Gottes.
- Diese Liebe ergreift die Initiative.
- Es ist eine entschlossene, bewusste Liebe.
- Eine opferbereite Liebe.
- Eine Liebe, die sich hingibt und schenkt.
- Eine Beziehungsliebe, keine selbstbezogene Liebe.
- Und diese Liebe offenbart viel über die Person, die sie bezeugt.
1) Liebe ist ein Wesenszug Gottes (Vers 16)
Die Liebe Gottes ist nicht nur eine Handlung, die er ausführt, oder eine Pflicht; sie ist Teil seines Wesens. Diese Liebe zeigt sich mit der gleichen Stärke wie seine Gerechtigkeit, Treue, Güte und Heiligkeit. Gott „spielt“ nicht den Liebenden; sein liebevolles Wesen zeigt sich in Jesu Handeln und Worten.
In Matthäus 9:36 steht:
«Als er die Volksmenge sah, empfand er tiefes Mitleid mit ihnen, denn sie waren bedrängt und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben.“
2) Diese Liebe ergreift die Initiative
- Johannes 4:9 erklärt, dass Gott seinen Sohn sandte, damit wir durch ihn leben. Diese Initiative lag nicht beim Menschen; Gott wusste um die einzig mögliche Lösung für die Menschheit. Diese Liebe Gottes zieht sich durch das gesamte Alte Testament und findet ihre Erfüllung in Jesus Christus.
3) Diese Liebe ist engagiert und bewusst
- Johannes 4:19 betont: „Er hat uns zuerst geliebt.“ Römer 5:8 sagt es deutlich:
„Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“
Jesus gab sich freiwillig hin. Dies war keine unglückliche Fügung, sondern eine bewusste und entschlossene Entscheidung, die er für den Vater und für uns traf (Johannes 10:18 ).
4) Eine opferbereite Liebe
Jesu Liebe ist eine Liebe, die auch auf Rechte verzichten kann. Obwohl Jesus unschuldig und im Recht war, wählte er das Kreuz, um uns zu retten. Diese Opferbereitschaft entspringt dem Gehorsam gegenüber dem Vater (Philipper 2:6 –8).
5) Eine Liebe, die gibt und hingibt (Vers 13)
- Johannes 4:13 betont, dass wir wissen, dass Gott in uns bleibt, weil er uns seinen Geist gegeben hat. Gottes Liebe rettet uns aus der Dunkelheit der Sünde. Doch er lässt uns nicht allein, sondern gibt uns seinen Geist als ständigen Begleiter.
6) Eine Beziehungsliebe, keine selbstsüchtige Liebe
- Johannes 4:7 , 11–12 ruft uns auf, einander zu lieben. Diese Liebe, die von Gott kommt, ist keine selbstbezogene Liebe, sondern eine beziehungsorientierte. Im Leben Jesu wird dies besonders deutlich, etwa wenn er die Gemeinschaft mit dem Vater im Gebet pflegt.
7) Schließlich sagt diese Liebe viel über die Person aus, die sie bezeugt.
- Johannes 4:12 beschreibt die Liebe Gottes als Visitenkarte, die sowohl Gläubige als auch Nichtgläubige erkennen können. Obwohl wir Gott selbst nicht sehen können, zeigt sich sein Wesen in unserer Liebe zueinander.

Keine Angst vor dem Urteil in der Liebe
Johannes lebte und lernte als Jünger an der Seite Jesu. Er erlebte, wie die Liebe Gottes durch Jesus offenbar wurde, und erkannte, dass echte Liebe keine Furcht vor dem Urteil kennt. Stattdessen schenkt sie uns Vertrauen, weil wir wissen, dass wir in Christus sicher sind.
Die Absicht des Apostels war, dass seine Leser die Liebe erfahren, die er in Christus kennengelernt hatte. Der Heilige Geist inspiriert uns, in der geschwisterlichen Liebe Gottes Wesen zu spiegeln.
Unsere Vorstellung von Liebe ist oft durch Sünde verdreht – selbstlose Liebe wird von Egoismus und Selbstinteresse überschattet. Der Apostel Johannes ermutigt uns, mit der Hilfe des Heiligen Geistes in echter, göttlicher Liebe zu wachsen, damit wir bereits hier auf Erden ein wenig des vollkommenen Himmels schmecken dürfen.
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