1.Johannes Kapitel 3, Verse 1-10: Unsere gerechten Taten bezeugen unsere Zugehörigkeit zu Christus
1.Johannes Kapitel 3, Verse 1-10: Unsere gerechten Taten bezeugen unsere Zugehörigkeit zu Christus
Zusammenfassung
Fußball ist ein Spiel, das mit einem runden Ball gespielt wird, und die Spieler dürfen ihren Körper nutzen – außer Arme und Hände, wenn sie keine Torhüter sind. Sollte ein Spieler den Ball mit der Hand spielen, ist das ein Verstoß, eine Regelverletzung. Doch was wäre, wenn sie stattdessen einen ovalen Ball nehmen würden? Dieses Beispiel hilft uns zu verstehen, was der Apostel Johannes in seinem Brief erklärt: Es gibt eine grundlegende Unvereinbarkeit zwischen dem Bekenntnis, ein Kind Gottes zu sein, und dem Leben in, der Rechtfertigung von oder dem Gefallen an Sünde. Wer das tut, ist vom Teufel. Folglich zeigen Christen durch ihre gerechten Taten, dass sie Gott gehören.
Rückblick: Römer 5 ,8
„Gott aber erweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“
Wie wir hier sehen, zeigt das Opfer Christi die Größe des Geschenks Gottes – ein Geschenk, das es ermöglicht, dass wir Seine Kinder genannt werden können, für alle, die Christi Gnade annehmen. Dies steht im deutlichen Gegensatz zum ursprünglichen Zustand des Menschen in der Sünde.
Ich möchte besonders darauf hinweisen, dass dieser Text auf einer Dichotomie aufbaut, die bereits in anderen Schriften des Johannes deutlich wird. Die Kernaussage des Briefes ist klar:
- Entweder wir gehören zu Gott und zeigen dies durch unser Bekenntnis zu Christus und ein gerechtes Leben, das die Dankbarkeit für sein Werk an uns widerspiegelt,
- oder wir sind Kinder des Feindes Gottes, des Satans, indem wir seine Gedanken und Handlungen verkörpern, auch wenn unser Gewissen durch Selbstgerechtigkeit oder vermeintlich gute Taten betäubt wird.
Es gibt keinen Zwischenzustand – es ist immer entweder das eine oder das andere.
Der Text: 1. Johannes Kapitel 3, Verse 1-10
1 „Seht, welch eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es! Darum erkennt uns die Welt nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. 2 Geliebte, wir sind nun Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, dass wir ihm gleich sein werden, wenn er erscheint, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. 3 Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn setzt, reinigt sich, wie er rein ist. 4 Wer Sünde tut, der handelt gesetzlos, und die Sünde ist die Gesetzlosigkeit. 5 Und ihr wisst, dass er erschienen ist, um unsere Sünden wegzunehmen, und in ihm ist keine Sünde. 6 Wer in ihm bleibt, sündigt nicht; wer sündigt, hat ihn nicht gesehen und nicht erkannt. 7 Kinder, lasst euch von niemandem verführen! Wer die Gerechtigkeit übt, ist gerecht, wie er gerecht ist. 8 Wer Sünde tut, ist aus dem Teufel, denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 9 Wer aus Gott geboren ist, tut keine Sünde, denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist. 10 Daran sind die Kinder Gottes und die Kinder des Teufels offenbar: Wer nicht Gerechtigkeit übt, ist nicht aus Gott, und auch wer seinen Bruder nicht liebt.»
Bedeutung des Textes
Der Text macht deutlich: Wer zu Christus gehört, kennzeichnet sein Leben durch gerechte Taten. Dies sind die Merkmale eines Christen.
A) Lassen Sie uns zuerst prüfen, ob das wirklich die Aussage des Textes ist. B) Dann wollen wir untersuchen, ob der Text uns Anhaltspunkte gibt, wie wir diesem Ziel näherkommen können. C) Schließlich möchten wir unsere Herzen darauf ausrichten, dieses Ziel als Teil unserer Anbetung und Dankbarkeit zu verfolgen.
A) Ist das wirklich die Aussage des Textes?
Der Apostel Johannes legt großen Wert auf die Wichtigkeit, dass die Gläubigen ihr Leben durch gerechte Taten gestalten. Warum? Die frühe christliche Gemeinde wurde von falschen Lehrern, sogenannten Antichristen, verwirrt. Diese Lehrer verbreiteten die Ansicht, dass eine „Erkenntnis“ Gottes ausreiche und die persönliche Lebensweise ohne Bedeutung sei. Es wurde subtil angedeutet, dass man Gottes Kind sein könne, ohne Gottes Willen zu folgen.
Der Text verdeutlicht jedoch erneut: Unabhängigkeit von Gott gibt es nicht – man gehört entweder zu Gott oder zu Satan.
Christen – wer sind sie?
Obwohl das Wort „Christ“ im Text nicht vorkommt, bezieht sich Johannes auf die „Kinder Gottes“, also diejenigen, die Jesus als ihren Retter angenommen haben. Nur durch Christus, der ohne Sünde war und die Sünde besiegte, können wir vor Gott gerecht sein. Die Christen sind nach biblischem Verständnis diejenigen, die bewusst Christus als Retter gewählt haben und in Dankbarkeit ihr Leben nach Seinen Maßstäben gestalten.
Gibt es Ausnahmen?
Diese Botschaft richtet sich primär an Gläubige. Es ist jedoch nicht das Tun guter Taten, das jemanden vor Gott gerecht macht – das bewirkt allein Christus. Gute Taten von Nichtgläubigen zeugen jedoch von der Spur des göttlichen Abbilds, in dem die Menschen geschaffen wurden.
Die Unterscheidung zwischen Gerechten und Sündern
Johannes spricht von einer klaren Trennung: Entweder ist man in Christus und lebt gerecht, oder man bleibt in Sünde und steht damit unter dem Einfluss des Teufels. Die Regel Gottes ist das Maß für Gerechtigkeit. Sünde ist das, was gegen Seine Heiligkeit und Ordnung verstößt und trennt die Menschen von Gott.
Dies wird mit einem Sportbeispiel veranschaulicht: Ein Fußballspieler darf den Ball nicht mit der Hand spielen, sonst begeht er ein Foul. Ähnlich gilt, dass das Leben eines Christen frei von offenkundigen Sünden sein sollte, um in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu bleiben.
Christus ist ohne Sünde und hat das Böse überwunden – der Teufel hingegen hat von Anfang an gesündigt. Ein Kind Gottes wird durch gerechte Taten sichtbar, ein Kind des Teufels durch die Sünde.
Vorbild und Gnade Christi
Der Apostel Johannes stellt fest: Ein Kind Gottes hat den Wunsch, Christus zu folgen und sündigt daher nicht als Gewohnheit. Er verurteilt falsche Lehrer, deren Leben von Sünde gekennzeichnet war und die das Opfer Christi und seine Bedeutung nicht verstanden hatten.
Ein Christ wird nicht als Sünder erkannt, sondern durch sein gerechtes Handeln, das auf die Gnade Christi zurückzuführen ist.
B) Der Weg zur Gerechtigkeit
Um dieses Ziel zu erreichen, zeigt uns der Text zwei Motivationen: Dankbarkeit für Gottes Liebe und die Erwartung von Christi Wiederkehr.
- Dankbarkeit: Gottes Liebe zeigt sich in Seinem Opfer für uns, und wir antworten darauf durch unser tägliches Leben.
- Hoffnung auf die Wiederkunft Christi: Mit der Erwartung, einst Christus gleich zu sein, werden Gläubige ermutigt, ein reines Leben zu führen.

Ein beeindruckendes Beispiel
Ein Vorfall aus dem Alltag verdeutlicht diese Botschaft: Zwei Feuerwehrleute wurden in Korsika festgenommen, weil sie mutmaßlich Feuer gelegt hatten, obwohl ihre Aufgabe das Bekämpfen von Bränden war. Ihr Verhalten war ein Verrat an den Werten ihrer Gemeinschaft und widerspricht dem Verhaltenskodex der Feuerwehr. Auch Christen sollen durch gerechtes Handeln zu erkennen sein und nicht durch Sünde.
Christen werden durch ihre gerechten Taten identifiziert. Wer sagt, er gehöre zu Gott, lebt auch dementsprechend – und das ist die Grundlage, um wahre Anbetung auszudrücken.
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