1.Johannes Kapitel 1,5 bis 2,2 – Gott ist transparent mit uns, seien wir es auch mit Ihm und mit anderen
1.Johannes Kapitel 1,5 bis 2,2 – Gott ist transparent mit uns, seien wir es auch mit Ihm und mit anderen
Zusammenfassung und Einführung
In der Antike trugen Schauspieler auf der Bühne Masken, um verschiedene Rollen zu verkörpern. Diese Tradition zeigt, wie Menschen ihre wahren Absichten oder Gefühle verbergen können. Doch Gott ist anders: Er ist „Licht“, ohne Verstellung oder Geheimnis. Er erwartet, dass wir genauso offen und ehrlich mit Ihm und anderen umgehen. Diese Wahrheit ist das zentrale Thema in 1. Johannes 1 ,5 bis 2,2.
Gottes Licht und unsere Transparenz
Der Apostel Johannes beginnt sein Schreiben mit einer klaren Botschaft: „Gott ist Licht, und in ihm ist keinerlei Finsternis“ (1. Johannes 1 ,5). In der Bibel steht „Licht“ oft für Reinheit, Wahrheit und Heiligkeit. Gott ist vollkommen, ohne dunkle oder verborgene Seiten, und Er lädt uns ein, ebenfalls im Licht zu wandeln. Dies bedeutet, keine „verborgenen Winkel“ oder versteckten Motive zu hegen, sondern authentisch und ehrlich vor Gott und Menschen zu leben.
Genesis und das Licht Gottes
Diese Vorstellung erinnert an den Anfang der Bibel, wo Gott im ersten Kapitel der Genesis Licht ins Dunkel bringt. Genesis 1 ,1-5 beschreibt, wie Gott die Erde schuf und mit den Worten „Es werde Licht!“ das Licht ins Leben rief. Diese symbolische Bedeutung des Lichts findet sich in Johannes› Brief wieder: Gott bringt Licht in die Dunkelheit unseres Lebens, und Er fordert uns auf, unser eigenes Leben dem göttlichen Licht zu überlassen.
Das Zeugnis Johannes des Täufers
Auch das Evangelium des Johannes spricht über das Licht. Johannes der Täufer bezeugte, dass Jesus das wahre Licht ist, welches in die Welt gekommen ist, um allen Menschen Licht zu bringen (Johannes 1 ,6-13). Dieses Licht zeigt uns nicht nur die Wahrheit über Gott, sondern auch die Wahrheit über uns selbst – unsere Unzulänglichkeiten und unser Bedürfnis nach Vergebung und Erlösung.
Die Einladung zur Transparenz
Gott lädt uns ein, in einer offenen Beziehung mit Ihm zu leben. Er ermutigt uns, keine verborgenen Schatten zu hegen. Das Geheime, das oft in Form von Stolz, Unvergebenheit oder Begierde erscheint, kann zu einem dunklen Fleck werden, der unsere Beziehung zu Gott beeinträchtigt. Johannes warnt davor, dass wir „lügen“ (1. Johannes 1 ,6), wenn wir behaupten, mit Gott verbunden zu sein, aber gleichzeitig bewusst in der Dunkelheit wandeln.
Vergebung und Reinigung durch Christus
In 1. Johannes 1 ,9 versichert uns Johannes, dass Gott „treu und gerecht“ ist und uns unsere Sünden vergibt, wenn wir sie bekennen. Diese Vergebung ist durch das Opfer Jesu möglich, der „unsere Sünden trägt“. Durch sein vergossenes Blut werden wir von aller Ungerechtigkeit gereinigt, und wir können frei und unbeschwert vor Gott stehen.
Beispiele verborgener Schatten und Idole
Johannes fordert uns auf, unsere Leben zu reflektieren und mögliche „dunkle Ecken“ aufzudecken. Beispiele für solche Schatten können sein:
- Stolz und Egoismus: Wenn wir unsere Wünsche und Ziele höher stellen als Gottes Willen, stellen wir uns selbst ins Zentrum statt Ihn.
- Materielle Bindungen: Besitz, Wohlstand und Konsum sind Werte, die leicht zum Fokus werden und Gott verdrängen können.
- Vergeltung und Unvergebenheit: Oft halten wir an Verletzungen fest und lassen die Dunkelheit der Unversöhnlichkeit unser Herz bestimmen.
- Vergängliche Ideale: Gesellschaftliche Ideale wie äußerliche Schönheit oder Karriere können ebenfalls zu inneren „Idolen“ werden, die uns von der Nachfolge Christi ablenken.
Schritte zur Transparenz und geistlichem Wachstum
Johannes ermutigt uns, durch die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Erleuchtung und Unterscheidungsvermögen schenkt, unsere Schattenseiten zu erkennen und zu bereinigen. Wenn wir unsere Fehler und Schwächen erkennen, lädt uns Gott ein, sie zu Ihm zu bringen und im Licht seiner Wahrheit zu wandeln. Durch die Zusammenarbeit mit dem Heiligen Geist können wir ein Leben in Fortschritt und Transformation führen – immer mehr in Sein Bild verwandelt.
Gottesfurcht und Wahrhaftigkeit im täglichen Leben
Die Transparenz, zu der uns Johannes aufruft, ist keine Einladung zur Perfektion, sondern zur Ehrlichkeit und Authentizität vor Gott. Indem wir transparent werden und uns unserer Fehler bewusst sind, erleben wir die Freude und Freiheit der Gemeinschaft mit Ihm. Gott verleiht uns die Kraft, unsere verborgenen Bindungen loszulassen und in der Heiligkeit zu wachsen, die Er für uns vorbereitet hat.

Schlussfolgerung: Ein Leben im Licht
- Johannes 1 ,5 bis 2,2 erinnert uns daran, dass Gott Licht ist und dass Er uns zu einem Leben in Seinem Licht einlädt. Wenn wir in der Wahrheit leben und bereit sind, unsere Schattenseiten und dunklen Ecken aufzudecken, erleben wir eine tiefe Gemeinschaft mit Gott und unseren Mitmenschen. Die Transparenz vor Gott und das Einlassen auf die heilende Kraft Christi ermöglichen es uns, die Freiheit und Freude in der Nachfolge Jesu zu entdecken.
Verwandte Links:
Patrice Berger ; Predigten : 1 Johannes ; LutherBibel : 1 Johannes ; Schlachter : 1 Johannes
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